Mythos Hallescher FC Wacker 1900
Von der Ulrichs-Kirche zum Mitteldeutschen Meister
Jürgen Hermann
Halle im Jahr 1900: Der FC Wacker wird gegründet und schreibt in den nächsten Jahrzehnten mitteldeutsche Fußballgeschichte. Da er sich jedoch 1944 auflöst und nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wiedergegründet wird, gerät der Verein weitgehend in Vergessenheit. Geblieben ist aber sein Mythos.
Der Hallesche FC Wacker 1900 zeichnet sich nicht nur durch seine sportlichen Erfolge als mehrfacher Mitteldeutscher Meister aus, sondern auch durch die Treue zu seinen jüdischen Mitgliedern nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ab 1933.
Jürgen Herrmann erweckt in diesem Buch die mitteldeutsche Fußballgeschichte zwischen 1900 und 1945 erneut zum Leben. Der Leser erfährt von den packenden Lokalderbys des HFC Wacker 1900 mit den Stadtvereinen und den Leipziger Clubs VfB und SV 1899 vor dem Ersten Weltkrieg und in der Weimarer Republik, von Auslandsreisen des HFC nach Budapest und Amsterdam. Und vom größten Erfolg in der Fußballgeschichte der Stadt Halle vor 1945, als in Dresden 1928 die Mitteldeutsche Meisterschaft gewonnen und der Mythos begründet wurde. Zahlreiche Spieler werden vorgestellt, die in Auswahlmannschaften standen wie Georg Rackwitz, die jüdischen Talente „Geo“ und „Paulsen“, der „rote Linksaußen“ Hansi Schlag. Wie auch das tragische Ende des großen Wacker-Torhüters Karl Thurn. Bisher nicht bekannte Trainerpersönlichkeiten wie Lajos Bányai (Budapest, Leipzig) und Hans Forberg (HFC Wacker) werden porträtiert. Erstmalig gewürdigt wird, was der berühmte englische Trainer Jimmy Hogan 1926 bis 1928 in Mitteldeutschland und für den HFC Wacker leistete.