Orangeriekultur in Sachsen
Die Tradition der Pflanzenkultivierung
In der sächsischen Residenzstadt Dresden erlebte die Orangeriekultur im 17. und 18. Jahrhundert eine besondere Blüte. Vor allem August der Starke (1670, reg. 1694–1733) begründete einzigartige und wertvolle Sammlungen von Orangeriepflanzen. Gleichwohl entfaltet der Dresdner Zwinger vorwiegend als künstlerisches Einzeldenkmal und Museumsstätte seine Anziehungskraft. Erst in jüngerer Zeit hat er als Orangeriegebäude Beachtung erfahren; in den nächsten Jahren sollen in ihn auch die Zitruspflanzen erneut Einzug halten.
Eine reiche Orangeriekultur entfaltete sich in Sachsen jedoch auch außerhalb der Residenzstadt Dresden. Heute sind es vor allem die Gärten von Großsedlitz und Pillnitz, in denen umfangreiche und auch sehr alte Zitruspflanzenbestände kultiviert werden. Ausgehend von dem großen Erfahrungsschatz der Großsedlitzer Orangeriegärtner thematisierte die Tagung die Traditionen und praktischen Fragen der Orangeriekultur, beispielsweise der Überwinterung, des Schnitts und der Vermehrung. Diese Fragen bewegen auch die Orangeriegärtner aus Potsdam, Ansbach und Wien-Schönbrunn, wo gleichfalls alte Zitrusbestände gepflegt werden.