Ost-Berlin
Mit einem Grußwort von Jan Josef Liefers und einem Essay von Ilko-Sascha Kowalczuk
Harald Hauswald, Ilko-Sascha Kowalczuk, Jan Josef Liefers, Lutz Rathenow
„Ost-Berlin“ ist mehr als ein Buch, es ist eine Legende. Als oppositionelle Künstler in den letzten Jahren der DDR standen der Fotograf Harald Hauswald und der Schriftsteller Lutz Rathenow unter ständiger staatlicher Beobachtung. Dennoch gelang es ihnen 1987 mit dem schonungslos ehrlichen Porträt Ost-Berlins den Puls der Zeit einzufangen: Rathenow in seinen aufmerksamen Beobachtungen, in denen auch die eigensinnigen Nuancen des Alltags wieder lebendig werden, Hauswald in seinen Fotografien, in denen er schonungslos und warmherzig zugleich die Brüche in der Halbstadt festhielt.
Vor 30 Jahren machte die friedliche Revolution dem SED-Regime den Garaus. Der Jaron Verlag nimmt dies zum Anlass, „Ost-Berlin“ in einer erweiterten Jubiläumsausgabe wiederaufzulegen. Das hochwertig ausgestattete Hardcover – im Duplexverfahren gedruckt und mit Surbalin-Umschlag versehen – enthält 30 bislang nicht enthaltene und teils hier erstmals abgedruckte Fotografien Hauswalds: eindrucksvolle Aufnahmen von den legendären Bluesmessen etwa, von der heruntergekommenen Friedrichstadtpassage (dem späteren Tacheles) und nicht zuletzt von der Massendemonstration am Alexanderplatz, die am 4. November 1989 das Ende der DDR einläutete.
Der bekannte Schauspieler und Musiker Jan Josef Liefers gehört zu den vielen ehemaligen DDR-Bürgern, die sich heute durch Hauswalds Fotomaterial in die Vergangenheit zurückversetzt fühlen. In seinem Grußwort zu der Jubiläumsausgabe schreibt er: „Wer dieses Buch durchblättert, schaut nicht nur gute Fotos an, er beginnt, sie zu riechen, zu schmecken und zu hören.“
Eine ganz besondere fotografisch-literarischen Zeitreise zurück in die DDR der 1980er-Jahre.