Otokar Fischer (1883–1938)
Ein Prager Intellektueller zwischen Dichtung und Wissenschaft
Michala Frank Barnovà, Jiri Brabec, Katerina Capkova, Filip Charvát, Zuzana Duchková, Dieter Heimböckel, Steffen Höhne, Petra Ježková, Ralf Klausnitzer, Martin Maurach, Lucie Merhautová, Hans-Harald Müller, Václav Petrbok, Daniel Řehák, Myriam Isabell Richter, Barbora Srámková, Alice Stašková, Alice Strasková, Jiří Stromšík, Marie-Odile Thirouin, Michal Topor, Lenka Vodrážková, Daniel Vojtěch, Manfred Weinberg, irina Wutsdorff, Stepán Zbytovsky, Claus Zittel
In der Persönlichkeit von Otokar Fischer (1838-1938) scheint die faszinierende Vielfalt der Identitäten und Kulturen in Mitteleuropa zwischen 1900 und dem Zweiten Weltkrieg auf. Der Germanist und Literat wurde durch seine fachliche Tätigkeit, sein politisches Engagement sowie sein Charisma zu prägenden Persönlichkeiten innerhalb der deutsch-jüdisch-tschechischen Kultur zwischen den beiden Weltkriegen. Otokar Fischer ist nicht nur eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Prager Kulturlebens zwischen der Jahrhundertwende und dem Zweiten Weltkrieg, sondern er war auch ein international beachteter Wissenschaftler und Intellektueller. Sein Wirken und Schaffen konnte unter dem kommunistischen Regime weder gewürdigt noch eingehend untersucht werden. Im vorliegenden Band werden seine Persönlichkeit und sein Werk zum ersten Mal systematisch, mit Blick auf die Quellen sowie auch auf nationale wie internationale Kontexte erforscht. Die Beiträge beleuchten Fischers intellektuelle und sprachliche Biographie, seine internationalen Beziehungen, seine philologischen, literaturtheoretischen und -historischen Konzepte und Arbeiten, sein dichterisches und übersetzerisches Werk sowie schließlich seine (kultur-)politische Publizistik und Tätigkeit.