Päpstlichkeit und Patriotismus
Der Campo Santo Teutonico: Ort der Deutschen in Rom zwischen Risorgimento und Erstem Weltkrieg (1870-1918)
Hans-Georg Aschoff, Martin Baumeister, Rainald Becker, Hartmut Benz, Thomas Brechenmacher, Dominik Burkard, Johannes Grohe, Stefan Heid, Karl-Joseph Hummel, Johan Ickx, Georg Kolb, Jürgen Krüger, Volker Lemke, Jean-Louis Quantin, Peter Rohrbacher, Stefan Samerski, Edith Maria Schaffer, Maurice van Stiphout, Gerd Vesper
Der Campo Santo Teutonico ist der Sitz einer historischen Bruderschaft und eines exponierten Priesterkollegs im Vatikan. Ausgesprochen rege ging es am Campo Santo zwischen dem Untergang des Kirchenstaats 1870 und dem Ersten Weltkrieg zu. Die deutschen Katholiken in Rom sahen sich hin- und hergerissen zwischen der Solidarität mit dem »Gefangenen im Vatikan« und der Integration in das protestantisch geprägte deutsche Kaiserreich. Anton de Waal (1837-1917), Rektor des Campo Santo in jenen Jahren, hielt als Strippenzieher des römischen Ultramontanismus die Fäden in der Hand. Unter ihm trat die »Nationalstiftung« des Campo Santo in die große Geschichte zwischen Vatikan, dem geeinten Italien, dem Deutschen Reich und der Habsburger Monarchie ein. Aus dieser Spannung lebt die Faszination dieses Ortes der Deutschen in Rom bis heute.