Paris, London und die europäische Provinz
Die frühen Modejournale 1770-1830
Astrid Ackermann
Die Modejournale des ausgehenden 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts versprachen ihrem breiten Publikum die Vermittlung von Lebensstil und Geschmack. Geschmacksbildung tangierte im zeitgenössischen Verständnis den einzelnen wie das Gemeinwesen. Sie war auch von ökonomischer Bedeutung; die Magazine bemühten sich um eine Gewerbeförderung. Sie waren auf die in Paris und London entworfenen Leitbilder ausgerichtet. Gleichwohl propagierten sie einen «nationalen Geschmack». Es zeigt sich, wie weit die nationale Idee verankert war. Gerade an die Leserinnen richteten sich zahlreiche Artikel, die das Verhältnis zwischen den Geschlechtern zum Thema hatten. Einem komparativen Ansatz folgend wurden gemischte Modemagazine aus England, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Italien herangezogen.