Paula Straus
Vom Kunsthandwerk zum Industriedesign
Christoph Engel, Michal S. Friedlander, Winfried Kretschmann, Edith Neumann, Monika Sänger, Reinhard W Sänger, Joachim Storck
Die in Stuttgart geborene Goldschmiedin Paula Straus (1894–1943) gestaltete die „Goldenen Zwanziger Jahre“ und die kreativen Jahrzehnte des Bauhauses entscheidend mit. Ihre Schmuckobjekte und ihr handgearbeitetes Silbergerät wurden schon früh in der Fachpresse lobend besprochen, nationale und internationale Ausstellungen folgten. Mit ihrem Eintritt in das Design-Atelier der Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne, Heilbronn, im Jahr 1925 begann ihre beispiellose Karriere als erste Industriedesignerin Deutschlands. Das von ihr geschaffene Silbergerät – Kaffee- oder Teeservice – für die handwerkliche sowie maschinelle Produktion steht für ihren eigenständigen Stil, der sich durch eine puristische Formensprache auszeichnet.
Ihr beruflicher Erfolg, ihre Bedeutung als Kunsthandwerkerin und Designerin ist durch die nationalsozialistische Verfolgung der
Juden ab 1933 und die Ermordung von Paula Straus in Auschwitz völlig in Vergessenheit geraten. Es wird Zeit, ihr Werk wiederzuentdecken.