Pfarrerskinder in der DDR
Zwischen Privilegierung und Diskriminierung. Eine habitustheoretische Analyse im Anschluss an Norbert Elias und Pierre Bourdieu
Thomas Prennig
Das historische Experiment einer grundlegenden Umverteilung von Bildungsprivilegien in der ehemaligen DDR hat eine Fülle bemerkenswerter Lebensläufe hervorgebracht, deren Aufarbeitung heute – 30 Jahre nach der Wiedervereinigung – fundierte Erkenntnisse über grundlegende Mechanismen sozialer Praxis verspricht. Thomas Prennig zeigt: Biographien von Pfarrerskindern stellen einen Idealtypus besonderer Güte dar: Der Widerspruch einer umfangreichen familiären Bildung und der kategorischen Verweigerung staatlicher Bildungsabschlüsse kreierte einen einzigartigen Habitus privilegierter Außenseiter.