Pflichtlektüre bei Brustkrebs
Aktiv gegen Krebs
Norbert Kilian
Schon seltsam, dass ein Mann ein Buch über Brustkrebs schreibt.
Im Jahr 2007 erhielt Norbert Kilian mit 49 Jahren die Krebsdiagnose Non-Hodgekin-Lymphom, das er erfolgreich selbst behandelte.
Er schreibt in diesem Buch:
Als ich im Jahr 2009 eine Krebsselbsthilfegruppe übernahm, hatte diese eine leicht schwankende Mitgliederzahl von neun bis zwölf Personen. Drei weibliche Mitglieder hatten Brustkrebs.
Aufgrund unserer guten Resultate wuchs die Gruppe innerhalb der Jahre auf 51 Mitglieder an. Als ich die Leitung abgab und wir sie aufgrund der Größe in drei Gruppen aufteilten, war die Brustkrebsgruppe mit 22 Teilnehmerinnen die stärkste. Von den Frauen im Alter von 38 bis 61 Jahren waren einige von Anfang an dabei, andere erst vor kurzem neu dazu gekommen.
Ich habe versucht nachzuvollziehen, wie viele Brustkrebspatientinnen in den Jahren, die ich die Gruppe führte, zu uns gekommen sind. Es müssen mit den noch vorhandenen so um die vierzig gewesen sein. Das sind vierzig Brustkrebsleidensgeschichten, die ich in diesen Jahren allein aus meiner Gruppe heraus gehört habe.
Im Jahr 2010 erschien mein erstes Buch. Aufgrund dieses Buches und meiner Internetseite bekam ich Emails aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Von Anfang an führte ich eine Statistik. 90 % aller Hilfesuchenden, die sich an mich wenden, sind Frauen. Fast die Hälfte davon hat Brustkrebs. So sind in den letzten sieben Jahren nochmals rund 130 Fälle dazu gekommen. Zusammen mit den 40 der Selbsthilfegruppe komme ich auf rund 170 Brustkrebsbetroffene, mit denen ich in den letzten Jahren in Kontakt stand und teils noch stehe.
Viele dieser Frauen sind sehr schreibfreudig, sie erzählen in ihren Emails, wie ihr Brustkrebs entdeckt wurde und welche erfolglosen Behandlungen sie hinter sich haben. Wer Erfolg hatte, benötigt keine Hilfe, daher habe ich es nur mit Frauen zu tun, die weiterhin auf der Suche sind. Das sind 170 Erfahrungsberichte, wie man es nicht machen sollte, denn es hatte ja bisher nichts geholfen.
Nur eine geringe Anzahl der Brustkrebspatientinnen ist einen rein alternativen Weg gegangen, die meisten wurden schulmedizinisch behandelt. Einige nahmen zusätzlich die Hilfe von Heilpraktikern, anderen alternativen Heilern oder alternativen Mitteln in Anspruch. Aufgrund der beschriebenen Tatsachen kann ich also ziemlich genau sagen, was nicht funktioniert und weil ich auch weiß, was in den Fällen, in denen ich und andere interveniert haben, geholfen hat, schreibe ich dieses Buch.