Philipp von Huttens Tod in der Neuen Welt
Ein Kriminalfall, der das koloniale Schreiben in Gang setzte
Susanne Andrea Gujer-Bertschinger
Der erste Kriminalfall der Neuen Welt, der die Maschinerie kolonialen Schreibens in Gang setzte: Philipp von Hutten, ein Mitglied des berühmten fränkischen Rittergeschlechts, wird im Jahr 1546 in der Provinz Venezuela von seinem Rivalen Juan de Carvajal enthauptet. Susanne Andrea Gujer-Bertschingers Studie stellt erstmals alle Dokumente im Zusammenhang mit dem »Fall Hutten« in einen Kontext: Briefe des Opfers – sie gelten als die ältesten Briefe in deutscher Sprache, die aus Amerika geschrieben wurden -, Prozessakten und Reiseberichte. Die Analyse der deutschen, spanischen und italienischen Texte liefert einen genuinen Beitrag zur Forschungsdebatte über (post-)koloniale Studien.