Platons Schwestern
Lebenswelten antiker Griechinnen
Rosa Reuthner
Der griechische Philosoph Platon hat seine Zeitgenossinnen als die „Hälfte des vollkommenen Glücks“ bezeichnet. Nur wenige davon sind uns heute noch mit ihrem Namen bekannt. Doch sie waren in ihrer Zeit weder namen- noch wirkungslos. Ihre kreativen und handwerklich hoch entwickelten Arbeiten und Produkte waren vielfältig, facettenreich und von großer Bedeutung. Rosa Reuthner zeichnet in ihrem Buch ein breites Spektrum des Lebens, der Talente, der Virtuosität und Sachkenntnis: Griechische Frauen traten in Komödien als Marktfrauen auf, auf Vasenbildern sieht man sie auf Obstbäume klettern und Früchte pflücken. In einer Welt ohne Supermarkt und Tiefkühltruhe teilten sie die Lebensmittelvorräte ein, machten sie haltbar und bereiteten die Nahrung zu. Sie verfügten über mündlich überliefertes Heilwissen, das zu ihrer Zeit überlebenswichtig war. Sie pflegten Kranke, berieten andere Frauen bei Fragen zu Schwangerschaft und Empfängnisverhütung und leisteten Beistand bei Geburten. „Platons Schwestern“ holt den Alltag der antiken Griechinnen aus dem Schatten der Vergangenheit.