Politik und Massenmedien im Spannungsfeld zwischen Politikvermittlung und Einschaltquoten
Betrachtungen und Herausforderungen in der Mediendemokratie
Andreas Schwarz
Seit dem Antritt der Regierung Schröder im Jahr 1998 hat eine neuartige Form von Darstellung der Politik und Staatsführung in die berichtende Medienlandschaft Einzug gehalten. Politiker nutzen die Medien bewusster denn je als Bühne der Selbstdarstellung und Präsentation der eigenen Person. Die Perspektive, aus der politische Informationen wahrgenommen werden, wird einerseits durch das handelnde politische Organ bestimmt, andererseits erfolgt die Publikation und entsprechende Darstellung durch das berichtende Medium. Dieses entscheidet in zunehmendem Maße mit, was dem Bürger und potentiellen Wähler präsentiert wird, wann und wie dies geschieht. Ein interessengerechter Lösungsweg für ein Zusammenwirken von Politik und Medien im Sinne einer freiheitlich demokratischen Staatsführung kann in einer neuen Form von Media Governance als Konzept für die Funktionsfähigkeit der Medienordnung in der Demokratie liegen. Dabei muss Medienselbstkontrolle in einem intersystemischen Media Governance – Modell in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken.