Premierenfieber
Die hannoversche Kinokultur der fünfziger Jahre
Peter Struck
Hannover entwickelt sich in den fünfziger Jahren zur Kino-Metropole und zur Stadt der Uraufführungen. Von 1950–1957 werden hier über 100 Filme uraufgeführt, allein 1955, auf dem Höhepunkt des Booms, gibt es hier 19 Weltpremieren. Entsprechend groß ist die Zahl der Kinos, die im Sog dieses Premieren-Hypes entstehen: 1958 erreicht die Zahl der Filmtheater mit 52 Häusern und fast 30.000 Plätzen schließlich ihren Höhepunkt.
Hannovers große Zeit der Uraufführungen beginnt mit der Wiedereröffnung des ›Palast-Theaters‹ im Februar 1948, im Jahr darauf ziehen die ›Weltspiele‹ nach. Auf den Wiederaufbau der großen Traditionshäuser folgen teils bemerkenswerte Neubauten, architektonische Perlen sind das ›Theater am Aegi‹ oder das ›Filmstudio am Thielenplatz‹. Viele großformatige Fotografien lassen den festlichen Rahmen der Premierenfeiern wieder aufleben und den Geist dieser hannoverschen Ausnahmezeit lebendig werden.