Regierungswechsel und Arbeitsmarktpolitik in Frankreich
Freia Hardt
Das Buch geht zwei Hauptfragestellungen nach. Für den Zeitraum von 1981 bis 2001 untersucht es zunächst den Einfluss von Regierungswechseln auf die französische Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik. Des weiteren erfolgt eine Wirkungsanalyse zentraler politischer, wirtschaftlicher und sozialökonomischer Strukturen und Ereignisse in diesem Politikbereich. Die Studie kommt zu dem Hauptergebnis, dass es Regierungswechsel- und Parteieneffekte in der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik Frankreichs gibt. Sie spiegeln die unterschiedlichen politischen Ziele, Interessen und Klientele der Rechts- und der Linksregierungen wider. Diese Effekte sind jedoch schwächer ausgeprägt als man ausgehend von der Parteiendifferenzhypothese vermuten würde. Grund hierfür ist ein überraschend enger politischer Handlungskorridor, der sich u.a. aus besonderen politisch-institutionellen Strukturen und ökonomischen Bedingungen ergibt. Vor allem aber ist hier die Bedeutung des republikanischen Solidarismus – eines bislang wenig beachteten politisch-kulturellen Einflussfaktors – hervorzuheben. Dieser spielt eine tragende Rolle als Förderer arbeitsmarktpolitischer Stabilität in Frankreich.