Revolution und Reichsende
Der Transformationsprozess von 1789 bis 1806 im Spiegel ausgewählter Leipziger Periodika
Matthias Klöppel
Leipzig stieg im 18. Jahrhundert nicht nur zur Stadt der Buchmessen, der renommierten Verlage und der vielseitigen Literaturproduktion auf. Gerade in der Transformationsphase vor und nach 1800 war Leipzig auch das Zentrum einer gewaltigen Expansion des periodischen Publikationswesens, zu dem namentlich Zeitungen, Zeitschriften und Intelligenzblätter zu zählen sind.
Vor diesem Hintergrund, der dem breiten Publikum bisher wenig bekannt ist, stellt Matthias Klöppel in seiner Studie eine Auswahl der messestädtischen Periodika exemplarisch auf den Prüfstand und fragt nach der damaligen Medienrezeption zweier Großereignisse der deutschen und der europäischen Geschichte: der Wahrnehmung der 1789 begonnenen Französischen Revolution und des sukzessiven Niedergangs des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bis zu dessen Auflösung im Jahre 1806. Fragen nach dem Umfang der permanenten Berichterstattung und einer thematischen Schwerpunktsetzung erweisen sich ebenso als substanziell wie solche nach den vermittelten Inhalten und Wirkungen sowie der Art und Weise, wie über Begebenheiten und Akteure geschrieben wurde. Die Darstellung zeigt auf und begründet, dass Leipzig um 1800 als ein mediendurchdrungenes kommunikatives Zentrum mit herausragender Brücken- und Mittlerfunktion im nationalen wie transnationalen Wissenstransfer anzusehen und zu bewerten ist.