Rockstars im Film
Zwölf Musikerbiographien im Spielfilm und in Printmedien
Insa Segebade-Mittmann
Rockstars sind cool. Sie haben ständig Affären. Sie stürzen in Abgründe aus Depression und Drogenrausch. Sie sind Ikonen ihrer Generation, geformt durch Interviews, lancierte Pressefotos und gefilterte Homestorys in Presse, Funk und Fernsehen. Biographische Spielfilme verfestigen die Klischees aus zweiter, dritter oder vierter Hand. An der Realität müssen sie sich kaum messen: Wer kennt Rockstars schließlich privat? Berichte aus dem Showbizz werden selten hinterfragt. Für dieses Buch wurde mit einer neu entwickelten Methode am Beispiel von zwölf Rockstarbiografien von Elvis über Judas Priest bis Eminem untersucht, welches Bild Spielfilme und Magazine von Rockstars zeichnen. Die verwendeten Klischees haben sich mit den Jahren erstaunlich wenig geändert. Vor allem Filme folgen einer typischen Dramaturgie: Die Liebesbeziehungen stehen im Mittelpunkt, der lange, harte Weg bis zum kommerziellen Erfolg wird nur gestreift. So wird aus dem Lebenslauf ein modernes Märchen mit Spannungsbogen, filmgerechtem Höhepunkt und punktgenauer Abblende. Es ist ein Bild, das Jugendliche, aber auch Erwachsene bewusst oder unbewusst in ihrer Sozialisation stark beeinflussen kann. Die Entschlüsselung seiner Symbolik verrät damit viel über das Wesen ganzer Generationen.