Römische Gräber augusteischer und tiberischer Zeit im Westen des Imperiums
Akten der Tagung vom 11. bis 14. November 2010 in Trier
Stephan Berke, Torsten Mattern
Die Okkupationszeit vom 12. Jahrhundert v.Chr. bis zum 16. Jahrhundert n.Chr. bildet traditionsgemäß einen Schwerpunkt der provinzialrömischen Forschung in den Nordwestprovinzen des Römischen Reiches. Römische Gräber befinden sich zu diesem frühen Zeitpunkt in einem völlig fremden Raum, der durch die einheimischen Kulturen der Übergangszeit geprägt ist. Hier stehen sich kulturelle Identitäten gegenüber, die ihre jeweilige Zugehörigkeit klar erkennen lassen. Trotzdem hat diese Quellengruppe bislang keine besondere Aufmerksamkeit erfahren, die umfassende Untersuchung und Publikation römischer Gräber und Bestattungsriten war lange ein Forschungsdesiderat.
Ziel der Tagung im November 2010 in Trier war die Präsentation von Befunden und Funden aus augusteischer und tiberischer Zeit, die eine Übersicht über die Vielfalt der Bestattungsformen und -bräuche der römischen Bevölkerung, unter anderem der Truppen, geben. Ihre Publikation im zugehörigen Tagungsband soll differenzierte Analysen zu Herkunft, Vorstellungswelten, Traditionen und Akkulturationsprozessen ermöglichen. Die Gräber der augusteisch-tiberischen Zeit werden dabei nicht nur erstmals in einem Band zusammengefasst, sondern Gräber einzelner Orte werden zum Teil zum ersten Mal überhaupt publiziert. Unter den Beiträgern finden sich namhafte und einschlägig ausgewiesene Fachkollegen aus Deutschland, der Schweiz, Italien und den Niederlanden.