Römische Siegesmonumente republikanischer Zeit
Untersuchungen zu Ursprüngen, Erscheinungsformen und Denkmalpolitik
Yvonne Schmuhl
Die Vorgänger römisch-republikanischer Siegesmonumente standen auf griechischen Schlachtfeldern des 5. Jhs. v. Chr. Sie hießen Tropaia und waren aus erbeuteten Waffen und Pfosten gebildet. Auf der Basis vorrangig literarischer Quellen wurde zunächst ein Überblick von diesen frühen Erinnerungsmalen und ihren Bezeichnungen bis in die Spätantike geschaffen. Hierdurch wurde vor allem ein Bedeutungswandel des Begriffes sichtbar, der auch nach Veränderungen im Erscheinungsbild verlangte. Grundlage des folgenden Teils der Studie ist die umfassende Zusammenstellung der Siegesmonumente republikanischer Zeit. Bei der Auswahl der Objekte waren nicht formale, sondern in diesem Umfang erstmals funktionale Kriterien ausschlaggebend. Das Material deckt einen Zeitraum von etwa 400 Jahren ab und umfasst zentrale Kunstgattungen dieser Zeit wie Malerei, Architektur und Plastik. Kaiser Augustus kommt als bedeutende Schnittstelle zwischen Republik und Kaiserzeit sowohl in diesem Teil als auch im folgenden auswertenden Abschnitt eine entscheidende Rolle zu. Neben den verschiedenen Monumentarten werden auch übergreifende Fragestellungen behandelt. So konnten neue Ergebnisse zu staatlich bzw. privat gesteuerter Erinnerungskultur oder deren unterschiedlicher Gewichtung durch Griechen und Römer gewonnen werden. Die Verfasserin versucht aber auch einen Beitrag zur Entwicklung des Barbarenbildes und der Einbindung der Göttin Victoria in die Propaganda der Feldherren zu leisten. Ein Ausblick auf die Kaiserzeit, in der sich die von Augustus begonnene Denkmalpolitik weiterverfolgen lässt, zeigt Tendenzen für diesen Abschnitt römischer Kunstgeschichte auf. Die neuzeitliche architektonische Umsetzung republikanischer Siegesmonumente wird abschließend anhand der sogenannten Columnae Rostratae bis in unsere heutige Zeit aufgezeigt, wo sie vorläufig 1992 in Terrassa/Spanien endet.