Rufe in die Welt
Manifeste und Offene Briefe
Miriam Esau, Michael Hofmann, Armin T. Wegner
Armin T. Wegner war ein exemplarischer Zeuge des 20. Jahrhunderts. Er hat die Grausamkeiten und Unmenschlichkeiten des Totalitarismus buchstäblich am eigenen Leibe erfahren und hat Zeit seines Lebens Widerstand geleistet – Widerstand des Geistes, wie er ihn verstanden hat.
Von diesem Widerstand geben die Texte dieses Bandes Zeugnis, die zwischen 1918 und 1968 entstanden sind. Die Revolution von 1918 und der Kampf gegen den deutschen Militarismus, aber auch gegen die autoritären Tendenzen des Kommunismus, das leidenschaftliche Engagement für die Armenier, deren Leiden im Ersten Weltkrieg Armin T. Wegner als Augenzeuge erlebt hatte, der Kampf gegen die Verfolgung der Juden im berühmten ‚Brief an Adolf Hitler‘, das Engagement gegen die Spaltungen des Kalten Kriegs und gegen die Spannungen zwischen Israelis und Arabern, die hellsichtig als Konsequenz des europäischen Kolonialismus beschrieben werden. Auf allen wesentlichen Feldern der ideologischen Kämpfe im 20. Jahrhundert bezog Armin T. Wegner Position, auch und gerade mit Manifesten und Offenen Briefen.