Scheinhellig
Variationen über ein verlorenes Thema. Aphorismen
Elazar Benyoetz
Die Beziehung zwischen Gott und Mensch, die Sprache des Glaubens, sind die Sehnsucht dieses Buches und die Kritik des ansehnlich Angesehnten zugleich: :In Zweifel gezogen, dehnt sich der Glaube aus.“ Elazar Benyoëtz gilt als Nachfolger von Lichtenberg, Nietzsche, Karl Kraus und Wittgenstein, gleichsam als Erneuerer deutschsprachiger Aphoristik: :Es musste wohl einer von außen kommen, einer wie der deutsch-schreibende Israeli Elazar Benyoëtz, um den Aphorismus neu in die deutsche Literatur einzupflanzen, als ein zartes Gewächs, doch winterhart geworden in kalten Zeiten.“ (Harald Weinrich). Und Robert Menasse sagt über ihn: :Elazar Benyoëtz, mein Rabbi der deutschen Sprache.“ Dichten, Denken und Glauben haben etwas Gemeinsames: das Hören auf die Sprache. Elazar Benyoëtz stellt es in seinem neuen Buch :Scheinhellig“ ganz in den Dienst des Forschens nach Gott, getreu dem Grundsatz: :Die Quellen der Sprache, die Quellen des Heils.“ Am Leitfaden der nie fixierbaren Grenze zwischen Glauben und Zweifel mustert Benyoëtz die religiöse Tradition von der Genesis zu den Evangelien; vom Rigveda bis zu Rose Ausländer reicht die Fülle der Texte, die zitiert, befragt und weitergeschrieben werden in stetem Widerstand gegen das Verstocken, denn: :Der Glaube endet in der Überzeugung.“