Skorpionmond
Leni Hiergeist, Marcel Lewandowsky, Romina Nikolic, Anja Riester, René Schnitzmeier, Schwartz, Charlotte Warsen
In seinem dritten Gedichtband zeigt sich Schwartz so vielseitig wie nie.
Lakonische Liebesgedichte, Reflexionen über Alltagssituationen und ein zynischer, hoffnungsloser Blick auf die Welt und das Leben bilden die Hauptthemen dieses Gedichtbands.
Sprachlich rohe und geschwätzige Langgedichte, in denen immer wieder der Hassrapper durchschimmert, werden kontrastiert durch „Kleinkalibergedichte“: instagramtaugliche, schnell abgefeuerte Kurztexte, die sich dem Leser ins Bewusstsein graben.
Den Höhepunkt des Gedichtbands bildet der titelgebende Zyklus „Skorpionmond“: 12 Gedichte, in denen der urmenschliche Wunsch thematisiert wird, eine Ordnung ins allumfassende Chaos der Welt zu bringen — und sei es durch Horoskope und Tierkreiszeichen. 12 Gedichte, die zugleich einen Spaziergang durch Südberlin als auch einen Trip durchs Weltall abbilden, die verzweifelte Suche nach dem eigenen Platz in der Gesellschaft, der Welt und im ganzen Universum.
Der vierte Teil des Buches schließlich ist — unüblich für Gedichtbände — Gästen vorbehalten: Darunter befinden sich neben der Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis-Trägerin 2019 Charlotte Warsen auch unbekannte Autorinnen und Autoren, die in diesem Buch ihre Lyrikpremiere geben und auf Buchseiten verewigt werden.
Und so zeigen sowohl der Zyklus, als auch der gesamte Gedichtband „Skorpionmond“, was Gedichte auch immer sind: Versuche, gegen die eigene Vergänglichkeit anzuschreiben, und ein kleines bisschen Ewigkeit zu erhaschen.