Sperrgut
Zur Geschichte des Frankfurter Instituts für Sozialforschung zwischen 1696 und 1999 – Mit einem Geleitwort von Oskar Negt
Oskar Negt, Thomas von Freyberg
Die Geschichte des Frankfurter Instituts für Sozialforschung in den dreißig Jahren nach dem Tod von Theodor W. Adorno wurde bislang noch nicht aufgearbeitet. Sie ist eine aufregende Geschichte von Debatten und Konflikten, von intellektuellen Kämpfen und Niederlagen, von schönen Erfolgen und vom Scheitern; keine Geschichte heroischer Jahre, dennoch eine, aus der es einiges für heute zu lernen und für morgen zu bewahren gilt.
Sperrgut berichtet aus der Perspektive eines Forschers über Arbeitsprozesse und Arbeitsbedingungen kritischer empirischer Forschung, die in Zeiten zunehmender
finanzieller Abhängigkeit versuchte, sich Autonomie und Freiheit zu bewahren, die sich bemühte, empirische Einzelforschung mit der Arbeit an der Kritischen Theorie kapitalistischer Gesellschaft zu vermitteln und die sich dabei an dem Interesse gesellschaftlicher Emanzipation und Aufklärung orientierte.
Sperrgut blickt zurück auf zahlreiche Forschungsprojekte. Wo sie gelang, war Forschung so sperrig und unbequem wie der Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse, an dem Forscherinnen und Forscher damals teilhaben wollten.