Spottgewitter. Zehn Jahre Promis ganz klein: zerbröselt
Felix Winzer
Die Satiren des „Spottgewitter“ haben zunächst im Internet das Licht der Welt erblickt. Darin wird auch immer noch unser unvergessener Ex-Kanzler Kohl spuken, aber auch die neuen „Blüten“ unseres hoffnungsfrohen Landes duften aufdringlich. Und der Rest der Welt geht aus den Fugen!
Eine Satiresammlung als Chronik? Beginnend mit den letzten Zügen der Kohl-Ära und den blühenden Landschaften im Osten, wichtiger und unwichtiger Schwachsinn, Gerechtigkeits- und Zahnlücken, Selbst-Diagnose und -Heilung, Ärgernisse, zeitlose Gedankenplänkeleien aber auch Meilensteine auf dem Weg zum Deutschland, mein lieb Zockerland. Von der Denker- und Dichtergesellschaft zur Promi- und Geldmachgesellschaft, von Goethe zur Verfeldbuschung, von Menschenrechten und Sozialverantwortung zur Big-Brother-Baracke, zum zappelnden Fun- und Spaß-Fetischisten an der Rettungsleine eines hilfsbereiten Inders? Und Deutschlands-Reformkultur ist eine einzige Heiterkeitsveranstaltung – wenn es nicht so traurig wäre.
Stell dir vor, du wachst auf und denkst: ich träume. Irgendein fremdes Weib mit Antenne steht an deinem Bett. Du bist stolz auf dein Deutschland. Zeigst es deiner Besucherin.
Krankenschwestern treiben Opas vor sich her! Deine Urlaubserinnerungen echt krass. Du wachst auf und merkst, deine Optik hat sich verklemmt.
Ein General würgt seine Soldaten, dein teures Deutschland eine einzige Zockerbude und Spaßveranstaltung, voll von Juppies, Glücksrittern und sinnlos plappernden Politikern, Opfern des Rinderwahnsinns. Und der große Bruder USA: kann nicht zählen und wählt ein nimmersattes Bush-Baby zum Präsidenten! Und: Bin Laden lebt!
Gutes Erwachen!