sprich: malhorndekor und barbotine
Gedichte
Frank Milautzcki, Armin Steigenberger
Zwei Autoren schicken sich Anfang Juni 2021 gegenseitig Gedichte zu, das ist nicht ungewöhnlich. Aber sie bestehen darauf, dass der jeweils andere damit machen kann, was immer er will. Die ersten Bearbeitungen entstehen schnell und entzünden sich an einer überraschenden Freiheit: Lass uns das Andere lieben, das Nicht-Ich, den Gegenton, der ergänzt, was im Eigenen steckt. Der jeweils andere überschreibt, stellt um, ergänzt, ersetzt, komplettiert. Unerwartete Dinge geschehen, Zeilen entfallen, Verse brechen aus, Sound wird gedimmt oder übertönt. Die Eingriffe sind mutig und scheinbar ohne Respekt. Doch nur so geht’s. Das Eigene mit dem Anderen zusammenbringen, vertrauen darauf, dass Poesie funktioniert wie Chemie. So kommt es in sehr kurzer Zeit zu einem Schwung an Gedichten, gleichermaßen rätselhaft wie eigenwillig, schillernd und geheimnisvoll – Texte, von denen auch die Autoren selbst völlig überrascht sind. Eine verblüffende Kooperation in 31 intensiven Gedichten von und mit Frank Milautzcki und Armin Steigenberger: »sprich: malhorndekor und barbotine«.