Stadelgedichte
2018
Ruth Patzelt, Hans Raimund, Alois Weber, Heinrich Winkler
Stadelgedichte – an der Straße hinter dem Dorf Hochstrass, jetzt Gartenweg, steht noch über ein Dutzend alter Stadelgebäude. Sie sind heute ohne Funktion, dienen zumeist als Stauraum für Gerümpel und verfallen nach und nach. Sie sind „sterbende“ Zeugen einer einst lebendigen bäuerlichen Kultur und bilden in ihrer Gesamtheit und in der Verschiedenartigkeit ihrer Bauweise eine eigene „Stadellandschaft“, die in stillem, aber deutlichem Kontrast zu der auf dem Bauland gegenüber entstehenden Villenlandschaft steht. Der Wiener Schriftsteller Hans Raimund, der seit 1993 in Hochstrass ansässig ist, hat zusammen mit dem aus Hochstrass stammenden Joe Leitner und der Designerin Dagmar Habeler an acht dieser Stadeln zehn eigene Gedichte, die sich mit dem Leben auf dem Lande auseinandersetzen, auf großformatigen, wetterfesten Tafeln angebracht, derart einen „literarischen Spazierweg“ gestaltend. Die eigentliche Absicht dieser „Aktion“ aber ist es, auf die Schönheit, Einmaligkeit und auch auf die Vergänglichkeit dieser musealen „Stadellandschaft“ hinzuweisen und dringend dazu aufzufordern, sie zu erhalten. Dank der Bereitschaft des Verlagshauses edition lex liszt 12 und der Gemeinde Lockenhaus, die Aktion STADELGEDICHTE in Fotografien – alle von regionalen Fotografen – und mit den Texten Raimunds in Form eines Kalenders für das Jahr 2018 zu dokumentieren, ist es möglich, das Anliegen der Initiatoren einer breiteren Öffentlichkeit nachhaltig nahezubringen.