Stadt – Mord – Ordnung
Urbane Topographien des Verbrechens in der Kriminalliteratur aus Ost- und Mitteleuropa
Matteo Colombi
Auch für den Krimi gilt: Der Westen Europas kennt den Osten selten gut – dennoch ist er von ihm fasziniert. Neben westlichen Krimis werden immer mehr Geschichten aus dem Osten gelesen, die ›dort‹ oder ›hier‹ geschrieben werden. Breslau, Budapest, Kiew, Moskau, Prag, Triest und Zagreb werden zu Krimi-Schauplätzen. Für jede dieser Städte wird eine spezifische Topographie des Verbrechens produziert, die zwischen historischer, mythischer und touristischer Darstellung schwankt.
Die Beiträge in diesem Band untersuchen, wie sich Krimiautoren – kritisch oder klischeehaft – mit den Ordnungskomplexen Gewalt, Gerechtigkeit und Moral auseinandersetzen. Diese Themen sind einerseits genretypisch, weisen aber andererseits in Ost- und Mitteleuropa eine wendebedingte Brisanz auf.