Statistisch-Topographische Beschreibung der Kurmark Brandenburg.
Erster Theil. Berlin 1788
Klaus-Dieter Becker, August Heinrich von Borgstede
‚Wer für einen Staat einen Verbesserungsplan entwerfen will, sagt der große Stewart ( Stewart in seinem fürtrefflichen Werke über die Staatswirthschaft), und, darf ich hinzusetzen? wer irgend einen wichtigen Schritt in Verwaltung der Staatsgeschäfte thun will – der muß den Staat von Grund aus kennen. Bey der Regierung des Staats ist nichts willkührlich, nichts gleichgültig, alles nützt oder schadet dem Staate, näher oder entfernter, mehr oder weniger. Wer weiß es nicht, welche wichtige Folgen oft eine anscheinende Kleinigkeit, die man nicht gegen das Ganze abgemessen hat, nach sich ziehet?
Ein wohl eingerichteter Staat ist die künstlichste Maschine, in welcher man das kleinste Rad nicht ohne Schaden des Ganzen verletzen kann. [.] Nicht allein diejenigen, in deren Händen das Haupttriebwerk der Maschine ist, sondern auch Männer die gemachte Entwürfe ausführen, und dies mit Klugheit thun sollen, müssen das Innere des Staats kennen. Nur von diesem allgemeinen Lichte geleitet, kann jeder in seinem Wirkungskreise das thun, was er soll.
Was kann endlich jeden Unterthan gelehriger, folgsamer, jeden Bürger patriotisch gesinnter machen, als ein getreues Gemälde von dem Zustande des Staats, mit welchem er jede Forderung an ihn, jede Pflicht zusammen halten kann, um zu sehen, daß jeder Schritt der Regierung zum allgemeinen, mithin auch zu seinem individuellen Nutzen geschiehet.‘