Status privatus und status politicus im Internationalen Migrationsrecht
Marie-Luisa Loheide
Die kollisionsrechtliche Ungleichbehandlung verschiedener Gruppen von Schutzsuchenden wird oft als unbefriedigend empfunden. Zudem ist das Internationale Migrationsrecht wegen der Vielschichtigkeit seiner Regelungsebenen (nationales Recht, Völkerrecht und EU-Recht) unübersichtlich und wird in verschiedenen Staaten unterschiedlich ausgelegt, was zu hinkenden Rechtsverhältnissen führen kann. Mit der kollisionsrechtlichen Behandlung Schutzsuchender behandelt die Arbeit ein klassisches Thema aus dem IPR, das zugleich für die Praxis von besonderem Interesse ist.
Die Autorin analysiert de lege lata et ferenda das Zusammenspiel von öffentlich-rechtlichem und zivilgesellschaftlichem Status bei der objektiven und subjektiven Anknüpfung des Personalstatuts Schutzsuchender. Ziel der Analyse ist es, die Bedürfnisse der Praxis mit der kollisionsrechtlichen Dogmatik zu konsolidieren. Die Arbeit enthält daher neben einer Bestandsaufnahme konkrete Vorschläge zur Vermeidung hinkender Rechtsverhältnisse durch eine gleichlaufende objektive Anknüpfung, die Stärkung der Rechtswahl und Harmonisierung des bislang teils uneinheitlich gehandhabten Internationalen Migrationsrechts. Dabei war es der Autorin ein Anliegen, die Analyse mit empirischer Literatur zu unterlegen, um der komplexen Lebenssituation Schutzsuchender bestmöglich gerecht zu werden.
Die Arbeit schließt mit konkreten Reformideen einschließlich Formulierungsvorschlag sowie flankierender Maßnahmen.