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Kippgedichte - Vexiergedichte
Thomas Maria Mayr
Das Denken in der modernen Lyrik ist auf starke Bilder und Metaphern ausgerichtet. Automatisches und intuitives Schreiben dominieren.
Dem setzt Thomas M. Mayr in seinen Kipp- und Vexiergedichten den Lustgarten einer missverständlichen Alltagssprache gegenüber. Was auf den ersten Blick einleuchtend und leicht verständlich erscheint, erweist sich schnell als Trugschluss, kippt ins Gegenteil. Vermeintliche Eindeutigkeiten lösen sich auf irritierende Weise auf.
Die Malerei hat es uns vorgemacht. Sie stellt unsere Wahrnehmung mit Kipp- und Drehbildern, optischen Täuschungen und Trugfiguren auf die Probe. Der Autor überträgt dies in sprachliche Formen und entwickelt hier eine neue Art von Dichtung. Diese verlangt von uns Perspektivwechsel und die Bereitschaft, sich auf das Doppelbödige und Rätselhafte der Sprache einzulassen.
Wer sich dieser Welt stellt, wird in Zukunft mit einem anderen Verständnis an Gedichte herangehen.