STINO
Von West nach Ost durch Berlin 1990
Porète Antonio
Im Frühjahr 1990 macht sich der 25-jährige Abiturient Stino auf den Weg nach Berlin, um Philosophie und Informatik zu studieren. Die Stadt feiert euphorisch den Fall der Mauer, während er erfolglos nach einer Unterkunft sucht. Aus Wohnungsnot geht er nach Berlin-Friedrichshain und macht ein leer stehendes Haus zu seinem neuen Zuhause. Mit der Liebigstraße 34 wird Stino zu einem von mehr als 1000 Hausbesetzern, einer neuen autonomen Bewegung in der noch bestehenden DDR.
Es folgen unvermeidbare Konflikte mit Anwohnern, Behörden, Polizei, Faschos und innerhalb der Häuser. Lehrreich tragen sie zu neuen Strukturen im Kiez bei, bis wenige Wochen nach dem Tag der Deutschen Einheit diese Entwicklung endet. Bundesweit wird eine Polizeiarmee zusammengezogen, um die besetzten Häuser der nahen Mainzer Straße zu räumen.