Suizid
Theologisch-diakoniewissenschaftliche Reflexionen
Markus Schmidt
Der Druck für gelingendes Leben ist hoch. Die alte Ideologie der Leistungsfähigkeit lebt in den Köpfen, Menschen stellen alltäglich die Frage: „Ist es würdig, so zu leben?“, oder: „So möchte ich nicht sterben. Das ist unwürdig“.
Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 26. Februar 2020 wird innerhalb von Diakonie, Kirche und Theologie diskutiert, wie sich diakonische Einrichtungen zur Suizidhilfe zu verhalten hätten. Es steht die Aufgabe aus, eine neue Gesetzeslage zu entwickeln. Theologie und Diakoniewissenschaft haben dafür die vertiefte Reflexion des christlichen Menschenbildes anzuregen und die ethische Urteilsbildung zu schärfen.
Suizid und assistierter Suizid stehen in Gemeinsamkeiten und Unterschieden zueinander. Das Phänomen ist umfassend in den Blick zu nehmen, wozu es biblisch-theologischer Untersuchungen und grundsätzlich-ethischer Überlegungen bedarf, um praktisch-theologische Perspektiven zu Suizid, assistiertem Suizid und Suizidprävention zu entwickeln.