Totalitarismuskritik von links
Deutsche Diskurse im 20. Jahrhundert
Stephan Albrecht, Uwe Backes, Reiner Behring, Gerhard Besier, Bernd Faulenbach, Siegfried Heimann, Eckhard Jesse, Mario Keßler, Werner Mueller, Michael Rudloff, Mike Schmeitzner, Ulrich Schöler, Alfons Söllner, Clemens Vollnhals, Jürgen Zarusky
Welche Bedeutung hatte linke Totalitarismuskritik in den deutschsprachigen Diskursen des 20. Jahrhunderts und wie entwickelte sie sich? Die Beiträge dieses Bandes untersuchen die verschiedenen Entwicklungsstufen dieser Diskurse und spannen dabei den Bogen von den frühen Analysen und Kritiken in der Weimarer Republik über die Konzeptualisierungen im Exil bis zur Theorie und Praxis im Kalten Krieg. Es wird deutlich, dass Totalitarismuskritik nicht nur eine Domäne von Liberalen und Konservativen war und sich auch keineswegs erst im Zuge des Kalten Krieges herauskristallisierte. Die Verwurzelung im Marxismus musste solchen – Bolschewismus, Faschismus und Nationalsozialismus einbeziehenden – Analysen nicht im Wege stehen, wie gerade der Fall des frühen sozialistischen Diktaturkritikers und demokratischen Marxisten Karl Kautsky anschaulich zeigt.