Uehlfeld – Jüdisches Leben und Häuserchronik
Gisela Naomi Blume
Unter den vielen fränkischen Orten mit ehemals jüdischen Einwohnern ist die Marktgemeinde Uehlfeld im Aischgrund
besonders bemerkenswert: hier lebten zeitweise mehr Juden als Christen. Der Kulturgeschichte dieses Orts und dem Zusammenleben der verschiedengläubigen Nachbarn widmet sich die umfangreiche und großzügig bebilderte
Publikation.
Im ersten Teil des Buches werden die Situation der Juden mit Synagoge, Friedhof, eigener Volks- und Religionsschule
und ihre Lebensverhältnisse beleuchtet. Die Koexistenz von Juden und Christen hat sich in nahezu 350 Jahren bis zur Auslöschung der jüdischen Gemeinde 1938 bewährt.
Näher eingegangen wird dann auf die Geschichte des 1732 gegründeten Friedhofs und die jüdischen Riten bei Sterben und Begräbnis. Breiten Raum nimmt insbesondere die Dokumentation des Friedhofs ein, dessen 400 noch erhaltene Grabsteine nicht nur beschrieben und transkribiert, sondern auch mit Fotografien aus den Jahren 2014 bis 2016 wiedergegeben werden. Den biographischen Daten und Lebensläufen der 700 hier Bestatteten gilt dabei besonderes Augenmerk. Sie werden in 70 Stammtafeln überdies in einen genealogischen Zusammenhang gebracht, der weit in die Region hinausreicht und im 20. Jahrhundert oft auch Amerika mit einbezieht.
Der zweite Teil des Buches enthält unter dem Titel Die Häuser in Alt-Uehlfeld eine eingehende Chronik von 120 Gebäuden im alten Ortskern.
Der Anhang bietet umfangreiche Personen-, Orts- und Sach-Indices, die ein schnelles Auffinden des Gesuchten ermöglichen.