Umräumen
Das Moment der Veränderung bildungsinstitutioneller Räume
Henrike Plegge, Ina Scheffler
Räume bilden. Sie bieten Orientierung, geben Anreize und prägen menschliches Handeln. Geraten die gewohnten Ordnungen von Räumen jedoch ins Wanken, weil Neues hinzugefügt, Bekanntes ersetzt, oder Nutzungsfunktionen verschoben werden, findet ein Umräumen statt, welches nicht nur Veränderungen in der Wahrnehmung und dem Verhalten von Menschen, sondern auch von Machtkonstellationen hervorruft. Die Publikation beleuchtet das „Umräumen“ in Schule, Museum und Theater, in physisch-materiellen Raumordnungen sowie relationalen Raumherstellungsprozessen. So finden leer geräumte Klassenzimmer und umgestaltete Museumsflächen in diesem Tagungsband der Kunsthochschule Mainz gleichermaßen Beachtung wie die Bedeutung, die ein Leerräumen und Umgestalten gedanklicher Strukturen für Bildungsprozesse haben kann. Das Umräumen erhält so eine doppelte Bedeutung: Als physischer Akt und als Neuorganisation des Denkens, Handelns und Wahrnehmens – beides wird aus wissenschaftstheoretischer und praktischer Sicht dargestellt. Die vielperspektivischen Beiträge aus Kunstpädagogik und Kunstvermittlung sowie Theaterwissenschaften und Kunst beleuchten die Bedingungen und Potenziale, die ein solches „Umräumen“ für Kinder und Jugendliche, Pädagoginnen, Pädagogen und Institutionen bereithält. Mit der Verknüpfung von Theorie und Praxis zeigen sich in den Texten verschiedene Beispiele und Darstellungen des „Umräumens“, die zueinander in Beziehung gesetzt werden können und im Nebeneinander eine mehrperspektivische Sicht auf den Raum und seine Herstellung ermöglichen. Mit Beiträgen von Christine Heil, Fanny Kranz, Henrike Plegge, Ina Scheffler und Benjamin Wihstutz.