Unlust des Denkens
Zur Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts
Roland Bothner
Bei vorliegender Sammlung handelt es sich um keine Essays im üblichen Sinne. Es handelt sich um keine Geschichtsphilosophie. Aber sie umfasst die Protagonisten, die die Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts bestimmen.
Die Spannweite reicht von Kant, Hegel über Marx und Nietzsche bis Heidegger, Sartre, Wittgenstein, Horkheimer und Adorno, vom deutschen Idealismus bis zur Ontologie und zur Kritischen Theorie.
Vorliegende Aufsätze zielen auf die Prinzipien, auf die Hauptlinien oder Erklärungsmodelle, die den jeweiligen Philosophien zugrunde liegen. Diese liegen zumeist nicht offenkundig vor. Häufig arbeiten die Philosophen damit, ohne sie darzulegen. Oder sie verleugnen sie, um sich ihre philosophische Freiheit zu bewahren. Andere verwenden sie einfach intuitiv. Die Aufgabe ist, Kraut und Rüben, Äpfel und Birnen zu trennen. Bei vorliegenden Philosophen ist dieses Unternehmen nicht leicht, zumeist handelt es sich um verschlungene, spröde, um ausufernde Denkstile. Deshalb ist es umso wichtiger, ihre Zentren herauszuarbeiten. Die Beiträge stehen im Kontext meiner systematischen Werke; wie beispielsweise meiner Kategorienlehre „Identität, Ordnung, Existenz“, ohne sie gäbe es diese Konfrontationen nicht. Historisch betrachtet, geben sie ein Bild davon, was geschichtliche Wirksamkeit entfaltete. Insofern handelt es sich hierbei auch um eine Dokumentation des Geistes dieser Zeit.