Verfassung und Krise
Erträge des Symposions des Dimitris-Tsatsos-Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften an der FernUniversität in Hagen am 29. und 30. November 2013
Peter Brandt
Zweifellos ist die Geschichte der europäischen Einigung seit den Anfängen von Erfol-°°gen und Rückschlägen sowie Krisen und Reformen gekennzeichnet. Doch dominierte°°insgesamt die Vorstellung einer aufsteigenden Integrationslinie und eines immer erfolgreicheren°°Projekts. In Verbindung mit der Ratifikationskrise und den großen nationalen°°Haushalts- und internationalen Finanz- und Wirtschaftskrisen ab 2007 ist diese optimistische°°Grundtendenz fundamental hinterfragt worden und das Ausscheiden einzelner°°Unionsmitglieder aus dem Euroverbund oder sogar aus der Union als Möglichkeit näher°°gerückt. Andererseits müssen sich aus heutiger Sicht diejenigen nicht widerlegt fühlen,°°die die Krise von Anfang an auch als Chance im Sinne einer Verstärkung der Solidaritäts-°°und Integrationsmechanismen der Europäischen Union verstanden haben. Relativ°°schnell wurde klar, dass die institutionellen Strukturen der Union und ihre Entscheidungs-°°und Kontrollmechanismen ausgebaut werden müssten, um vor allem dem wirtschaftlichen°°und sozialen Auseinanderdriften der Mitgliedstaaten entgegenzuwirken.°°