Visionen und Praktiken religiöser Toleranz
Die Reformation als Epochenschwelle
Oliver Bach, Mihály Balázs, Christopher B. Brown, Christine Christ-von Wedel, Michael Egger, Günter Frank, Ralph Häfner, Grażyna Jurewicz, Daniela Kohler, Thomas Leinkauf, Barbara Mahlmann-Bauer, Christian Maurer, Tarald Rasmussen, Sascha Salatowsky, Kilian Schindler, Wilhelm Schmidt-Biggemann, Violet Soen, Zsombor Tóth, Gabor Tüskés, Friedrich Vollhardt, Günther Wassilowsky, Siegrid Westphal
Die Begegnung mit Juden und Muslimen erwies sich in Südeuropa und Ungarn seit dem 16. Jh. als Testfall für Praktiken eines toleranten Umgangs unter Christen. In utopischen Entwürfen wurden Bedingungen für religiöse Diversität ausgelotet, die in Europa erst im 19. Jh. als Menschenrecht anerkannt wurde. Voraussetzungen dafür lieferten die Diskurse über Glaubensfreiheit und Ketzerverfolgung seit der Reformation. Die hier von Philosophiehistoriker:innen und Literaturwissenschaftler:innen vorgetragenen Ideen und Entwürfe, die – teilweise erstmals und neuerdings – in der Geschichte religiöser Toleranz verortet werden, stammen u.a. von Guillaume Postel, Tommaso Campanella, Erasmus von Rotterdam, Niccolò Machiavelli, Christoph Besold, Adam Neuser, Ferenc II. Rákóczi, Johann Gottfried Schnabel, Gotthold Ephraim Lessing, Moses Mendelssohn, die schottischen Aufklärer, Isaac Disraeli, David Friedrich Strauss und von wirkmächtigen Islamreformern.