Von Überfliegern, Normalos und Jammerlappen
Petra Steuber
Mittlerweile hat sich auch in Schreibanfänger-Kreisen herumgesprochen, was eine Figur braucht, um den Leser zu fesseln: Stärken und Schwächen, eine Kindheit, ein Geheimnis und eine Motivation. Das ist alles gut und richtig. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen – oder noch schlimmer zusammenbasteln?
Petra Steuber zeigt, wie eine Figur sich quasi von selber baut, wenn sie eine stabile Persönlichkeit und ein seelisches Brachland hat, in der „vergessenes“ Potential schlummert. Kompetent stellt sie die Grundlagen vor, nach denen es jedem gelingt eine Figur zu schaffen, die aus sich heraus Konflikte anzettelt, handelt und an ihren Macken verzweifelt oder wächst.
„Du brauchst eine Figur, die den Sinn deiner Geschichte trägt“, sagt Petra Steuber, „die dem Leser das Gefühl gibt, ihm nah zu sein und durch die er etwas über sein eigenes Leben erfährt.“
Die Lektorin und Autorin zeigt, wie du verschiedene psychologische Modelle und Typisierungen nutzt, um eine komplexe und glaubwürdige Figur zu schaffen. Sie erklärt, warum die Persönlichkeit Fluch und Segen zugleich ist, wie Dinge ins Unbewusste rutschen und wie „schwierige Charaktere“ entstehen. Du lernst den Narziss im Alltag kennen und verstehst, warum der stille introvertierte Kommissar stets eine draufgängerische Assistentin braucht.