Weit reicht die Seele
Bodo Henningsen
Jane verliert im Alter von acht Jahren ihre Eltern durch einen Autounfall. Ungewöhnlich bewusst erlebt sie die Phase bis zur Identifizierung der Brandopfer. Die Gedanken des befragenden Polizisten scheint sie in dessen Augen zu lesen.
Ihre am Loch Ness lebende Tante übernimmt die Vormundschaft. Das hochmusikalische Mädchen zeigt früh außergewöhnliche Fähigkeiten: Sie versteht Signale aus der Natur und kann nicht nur Gedanken von den Augen ablesen, sondern auch mit den Augen »sprechen«. So kommuniziert sie mit dem taubstummen Nachbarsjungen Angus. Die dadurch entstehende Nähe versteht dieser während der Pubertät fälschlich als Liebe, was zur Katastrophe führt.
Immer deutlicher wird Janes Gabe des Zweiten Gesichts, das sie in Form von Träumen erlebt. Auf einer Konzertreise nach Japan lernt sie einen Zen-Meister kennen, der ihre besondere Fähigkeit als Geschenk bezeichnet. Für ihre Examensarbeit als Biologin führt sie zahlreiche Tauchgänge im Loch Ness durch und fällt nach einem Unfall ins Koma. Ihre lange anhaltende Bewusstlosigkeit wird vom herbeigeeilten Zen-Meister jedoch als »Seelenflug« gedeutet. – Es gelingt ihm, sie zurückzuholen. Jane berichtet danach von einem weitreichenden Nahtoderlebnis.