Weiterentwicklung einer leistungsfähigen und solidarischen Krankenversicherung unter den Rahmenbedingungen der europäischen Integration
Stefan Dudey, Sebastian Hesse, Klaus Jacobs, Jürgen Wasem
Der gemeinsame Markt in der EU und die europäischen Entwicklungen werden vielfach in der Öffentlichkeit und von der Politik als „Bedrohung“ für das deutsche Gesundheitswesen wahrgenommen. Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung einer leistungsfähigen und solidarischen Krankenversicherung unter den Rahmenbedingungen der europäischen Integration.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Europäische Integration für das deutsche Gesundheitswesen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen bietet. Dies gilt sowohl für die Qualität der Gesundheitsversorgung als auch für die Kosten. Die deutsche Politik sollte einen Rahmen schaffen, der es den Krankenkassen und Versicherten ermöglicht, diese Chancen offensiv zu nutzen.
Dazu sollte die Politik insbesondere die Chancen für einzelwirtschaftliches Handeln der Krankenkassen ausbauen. An die Stelle der Steuerung durch Gremien der gemeinsamen Selbstverwaltung sollten relativ weitgehend mehr wettbewerbliche Spielräume für die einzelnen Krankenkassen treten. Kernelement ist hier die Überlegung, dass nur ein intensivierter Vertrags- und Qualitätswettbewerb zwischen Krankenkassen und Leistungsanbietern einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann. langfristige die Wirtschaftlichkeit in der GKV nachhaltig zu erhöhen und gleichzeitig die Anforderungen aus der europarechtlichen Perspektive zu erfüllen.