Weltpolitik als Wissenschaft
Geschichtliches Bewußtsein und politische Entscheidung
Arnold Bergstraesser
10 besonderen Dank schuldet, soll dem Leser ein vertieftes Verständnis der Person des Verstorbenen und seines Werkes ermöglicht werden. So stellt Kurt Georg Kiesinger aus kongenialem Geiste und Vermögen die in Arnold Bergstraesser beispielhaft gewordene Verbindung von Wissenschaft und eigenem engagierten politischen Wollen dar. Aus der Sicht langjährigen gemeinsamen Schaffens eröffnet Victor Lange den Zugang zu der nur wenig bekannten wissen schaftlichen Tätigkeit Arnold Bergstraessers in den Vereinigten Staaten. Ernst Fraenkel schließlich zeichnet aus der Position teilnehmenden, verwandten Wissen schaftsverständnisses den Gesamthorizont des wissenschaftlichen Lebenswerkes Arnold Bergstraessers und arbeitet dessen wegweisende Bedeutung für die deutsche Wissenschaft von der Politik heraus. Unsere Sammlung bisher nur verstreut und zum Teil schwer zugänglicher Aufsätze Arnold Bergstraessers – hier sei den Verlagen und Frau Erika Bergstraesser, die durch ihr freundliches Entgegenkommen den Abdruck ermöglicht haben, herzlich gedankt gliedert sich thematisch in drei Teile. Der erste Teil bringt die wichtigsten Beiträge Arnold Bergstraessers zur Theorie der Wissenschaft von der Internationalen Politik. Unter ihnen verdient der zuerst in Herders Staatslexikon veröffentlichte Artikel »Auswärtige Politik« besondere Aufmerksamkeit. Mit der ihm eigenen, schöpfe rischen Sprachgewalt und Sicherheit bei der Definition schwer zu fassender, gleitender Tatbestände legt Arnold Bergstraesser hier auf engstem Raum eine Phänomenologie der Auswärtigen Politik vor, die in ihrer analytischen Dichte und Schärfe bis heute auch in der internationalen Forschung unerreicht blieb.