Wettbewerbsrechtliche Probleme kooperativer Energiebeschaffung
Unter besonderer Berücksichtigung von kleinen und mittleren Unternehmen
Kerstin Richter
Mit der Liberalisierung des Energiesektors hat die kooperative Strombeschaffung Bedeutung erlangt. Hohen Energiekosten und Wettbewerbsnachteilen gegenüber großen Globalplayern soll durch die Bündelung der Nachfrage entgegengewirkt werden. Dies birgt mannigfaltige rechtliche Risiken. In der Arbeit findet erstmals eine eingehende rechtliche Analyse der neuen kooperativen Einkaufsformen statt. Nach der Definition der Begrifflichkeiten werden anhand von zwei beispielhaft skizzierten und typisierten Beschaffungsformen die horizontalen, vertikalen und Bündelaspekte auf ihre wettbewerbsrechtliche Zulässigkeit untersucht. Bei der Marktkontextanalyse werden auch zukünftige Marktformen im Ökostromsektor angesprochen. Regulatorische Aspekte und Aspekte der Digitalisierung und Plattformbildung werden ebenfalls behandelt und auf ihre Übertragbarkeit überprüft. Abschließend sind für die als rechtlich bedenklich eingestuften Abreden praktisch nutzbare konkrete Lösungsansätze erarbeitet worden.