Wetterderivate
Rechtsfragen ihrer Verwendung im Vertrags- und Aufsichtsrecht unter besonderer Berücksichtigung der Endbenutzer-Perspektive der Energiebranche
Daniel Seebach
Wetterderivate, ein neuartiges Finanzinstrument, weisen neben ihren exotischen Basisvariablen die Besonderheit auf, dass sie Unternehmen gegen wetterbedingte Mengenrisiken schützen können. Das macht sie für die Energiewirtschaft interessant, da beispielsweise die Nachfrage nach Strom stark von der Temperatur abhängt.
Der Autor beschreibt zunächst die meteorologischen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen eines Wetterrisikomanagements mithilfe von Wetterderivaten. Es werden im Anschluss die vielfältigen Einsatzgebiete beschrieben. In rechtlicher Hinsicht zeigt die Abhandlung auf, welche Bedeutung Wetterderivate in den Bezugssystemen der Corporate Governance und der künftigen Anreizregulierung haben. Die rechtssichere Vertragsgestaltung bildet einen weiteren Schwerpunkt. Die einschlägigen Musterbestätigungen der ISDA werden anschaulich dargestellt und daraufhin untersucht, ob sie sich für Absicherungsgeschäfte im Inland eignen. Die aufsichtsrechtliche Behandlung von Wetterderivaten bildet den Abschluss der Arbeit; dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen des deutschen Umsetzungsgesetzes zur EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID gelegt.