Wie Texte wirken
Anleitung zur Analyse journalistischer Sprache
Peter Linden
Auch routinierten Schreibern fällt es nicht leicht, mit Volontären, freien Mitarbeitern oder Kollegen Texte zu analysieren, meint der Journalist Peter Linden. Oft gebe es ein Gefühl des Unbehagens: „Hier stimmt etwas nicht.“ – „Das hätte ich so nicht geschrieben“. Aber es sei schwierig, dieses Unbehagen zu begründen oder dem beliebten Einwand „alles doch nur eine Frage des Geschmacks“ sachlich zu begegnen. In dem Buch „Wie Texte wirken“, das gerade in dritter Auflage bei der ZV Zeitungs-Verlag Service GmbH erschienen ist, stellt Peter Linden eine Methodik der Textanalyse vor, die Schreibern und kritischen Lesern mehr Sensibilität für die (journalistische) Sprache vermittelt. Mit der mehrjährigen Erfahrung als Seminartrainer für „Sprache des Journalismus“ (unter anderem bei der ABZV), geht der Autor dabei praxisnah in vier Schritten vor: wie Themen wirken, wie Wörter wirken, wie Sätze wirken und schließlich wie Texte wirken. Ohne sich in theoretischen Modellen zu verfangen, erklärt Linden, warum schon die Wahl der Worte bestimmt, auf welche Weise Leser und Hörer einen Text wahrnehmen und beurteilen. Mit vielen Beispielen aus deutschen Tageszeitungen und Zeitschriften illustriert das Buch mögliche Probleme bei Satzlänge und
-aufbau und zeigt, wie entscheidend die Perspektive ist, aus der eine Information vermittelt wird. In einem vierten Abschnitt erläutert das Buch Instrumente der Textanalyse, mit deren Hilfe fremde Texte bearbeitet und konstruktiv kritisiert werden können. Schließlich veranschaulichen exemplarische Analysen, wie sich die Methodik auf die tägliche Praxis beim Redigieren und Selber-Schreiben anwenden lässt.