Wien im Barock – Aufstieg zur Weltstadt
Barbara Dmytrasz, Friedrich Öhl
Das moderne Österreich beginnt in der Barockzeit. Der Hochbarock setzt nach der abgeschlagenen Türkenbelagerung von 1683 ein. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts hatte das Haus Österreich seine größte territoriale Ausdehnung erreicht. Die Pracht der Residenzstadt Wien sollte diese Macht und Größe widerspiegeln. Erstmals entstanden zahlreiche Prunkbauten auch außerhalb der befestigten Stadt, so unter anderem die Karlskirche, die Hofstallungen oder Schönbrunn, die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Österreich. Unter den 1400 Sommerpalais, die der Adel erbauen ließ, ist das Spektakulärste das Belvedere von Prinz Eugen, dem damals reichsten Mann Europas. Die Habsburger förderten seit Beginn ihrer Herrschaft Kunst und Künstler. Im 18. Jahrhundert öffneten sie sich im Zuge der Aufklärung auch wieder den Wissenschaften und die „Barockkaiser“ Leopold I. (1658-1705), Joseph I. (1705-1711) und Karl VI. (1711-1740) holten seit dem 17. Jahrhundert mit viel Geld die bedeutendsten Architekten, Musiker, Bühnenbildner und Theaterarchitekten an ihren Hof. Auch die führenden Ärzte Europas wurden mit hohen Gehältern und unbegrenzten Forschungsmöglichkeiten nach Wien gelockt. Eine Weltstadt entstand.