Wir modernen Menschen
Über Max Weber
Matthias Bormuth
Max Weber stellt vielschichtig die Frage nach dem modernen Menschen. Der biographische Essay umreißt sein Denken in den Horizonten von Kultur, Wissenschaft und Politik.
Wir modernen Menschen« ist eine selbstironische Wendung Max Webers, die sein Leben und Werk prägt. Die psychische Krise des erfolgreichen Nationalökonomen wird zur Wende der intellektuellen Biographie. Befreit vom universitären Amt, legt Weber mit Leidenschaft die Genealogie des modernen Rationalismus frei. Prophetisch entwirft er in fachlich vielschichtigen Szenarien, wie den Ambivalenzen in Kultur, Wissenschaft und Politik zu begegnen sei.
Der Essay schildert einen provokativen Denker, der Wege der Entfremdung und Erlösung in der rational entzauberten Welt beschreibt. Webers Wirkung wird besonders in kulturphilosophischen Konstellationen geschildert, die von Ernst Troeltsch und Stefan George bis hin zu Georg Lukács und Karl Jaspers reichen.
Max Weber besitzt auch im forcierten Rationalismus des 21. Jahrhunderts eine unzeitgemäße Aktualität, wenn wir mit seinen Begriffen nach Freiheit und Sinn des Menschen in der digitalisierten Welt fragen.