Wortbildungsmodelle für Frauenbezeichnungen im Mittelhochdeutschen und Frühneuhochdeutschen
Julia Stephan
Das Phänomen der Frauenbezeichnungen im Deutschen ist viel diskutiert, aber wenig erforscht. Es mangelt vor allen an empirische Arbeiten in diesem Bereich und ganz besonders an Arbeiten im Rahmen der historischen Wortbildung. In der hier Studie wird der genannte Ausschnitt der Wortbildung in mhd. und fnhd. Texten untersucht, d. h. in den Texten aus dem Zeitraum von der Mitte des 11. bis zum späten 17. Jahrhundert. Es wird versucht, eine möglichst vollständige Beschreibung aller Mittel zur Bildung der Frauenbezeichnungen im Mhd. und Fnhd. zu geben und alle Kombinationsmöglichkeiten der Wortbildungsmittel zu registrieren, die im Textcorpus vorkommen. Die Untersuchung basiert in erster Linie auf hentischen Handschriften, die am Lehrstuhl für Altgermanistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vorhanden sind. Das sind das Bochumer-Mittelhochdeutsch-Corpus und das Bonner-Frühneuhochdeutsch-Corpus, die insgesamt 147 Texte einschließen, was ca. 1,5 Millionen Wortformen ausmacht.