Zeichen der Erinnerung
Gedenkstätte im Stuttgarter Nordbahnhof
Roland Ostertag
Auch in Stuttgart wurden vor mehr als 60 Jahren Tausende Menschen jüdischen Glaubens, Sinti und Roma vom Stuttgarter Nordbahnhof aus in die Konzentrationslager Riga, Izbica, Auschwitz und Theresienstadt
deportiert. Nur wenige überlebten. Die Spuren dieses grauenhaften Geschehens, die Gleise, die Schwellen, die Prellböcke sind noch vorhanden. Dieser Ort ist seit 2006 ein „Zeichen der Erinnerung“: Eine Gedenkstätte als Zeichen der Hoffnung auf eine Welt ohne Gewalt, ohne Rassismus, ohne Fremdenfeindlichkeit,
als ein Zeichen der Zuversicht, des Friedens und der Toleranz.
Das gleichnamige Buch, das für die nun lieferbare 3. Auflage entsprechend der neuesten Forschungserkenntnisse überarbeitet und erweitert wurde, beschreibt in Text und Bild eindrücklich die geschichtlichen Hintergründe und die Realisierung der Gedenkstätte im Stuttgarter Nordbahnhof.
„Erinnerungsfähigkeit bedarf eines Ortes, denn Erinnerung ohne Ort ist blind“ schreibt der Stuttgarter
Architekt Roland Ostertag. Architektur kann dazu beitragen einen solchen Ort zu schaffen: „Zeichen der
Erinnerung“ ist ein gebautes Plädoyer für mehr Mut, Zivilcourage und den Widerstand des Einzelnen auch, oder gerade, in der heutigen Zeit.