Zisterzienserabt und Skriptorium von Fleischer,  Andrea

Zisterzienserabt und Skriptorium

Salem unter Eberhard I. von Rohrdorf (1191 bis 1240)

Im Zentrum dieser Arbeit steht das Zisterzienserkloster Salem, das 1134 gegründet wurde und durch seine Nähe zum Bodensee in eine Kulturlandschaft eingebunden ist. Zu nennen sind die Klöster Reichenau, St. Gallen, Weißenau, Weingarten, die Konstanzer Dombibliothek und auch das weiter entfernt gelegene Zwiefalten.Unter dem fünften Abt von Salem, Eberhard I. aus der einflussreichen Familie der Grafen von Rohrdorf bei Meßkirch, erlebte das Zisterzienserkloster eine wirtschaftliche Prosperität, die auch dem Skriptorium einen ersten Höhepunkt beschied.In einer ausführlichen paläographischen Untersuchung wird die Salemer Schreibschule dieser Zeit rekonstruiert, und in einem kunsthistorischen Teil werden die verschiedenen Initialstile der Werkstatt untersucht.Auf diesen Grundlagen basieren die nachfolgenden Fragestellungen, inwieweit die Ausstattung der Salemer Handschriften mit den rigiden Statuten des Zisterzienserordens konform ist und den ästhetischen Vorstellungen des bedeutendsten Zisterziensers Bernhard von Clairvaux entsprechen. Dabei wird das Skriptorium sowohl im Vergleich mit seinem zisterziensischen Schwesterkloster Kaisheim betrachtet als auch im Spannungsfeld seiner Eingebundenheit in eine bereits bestehende Klosterlandschaft – hervorzuheben sei das Kloster Weingarten unter Abt Berthold und Zwiefalten mit Reinhard von Munderkingen. Im Folgenden wird die Wissenschaftspflege der Zisterzienser behandelt sowie zusammengestellt, welche Texte in der Salemer Klosterbibliothek zu Beginn des XIII. Jahrhunderts abgeschrieben und gesammelt wurden. Schließlich erfährt die eigene literarische Produktion eine besondere Würdigung. Aus der Feder eines gewissen Johannes Gallus sind Gedichte auf Diethelm von Krenkingen, dem Abt von der Reichenau und Bischof von Konstanz, der in Salem seine letzte Ruhestätte fand, ebenso überliefert wie ein Epitaphgedicht auf zwei bislang unbekannte Grafen, die als Mitglieder der Familie des Eberhard von Rohrdorf identifiziert werden konnten und als Laien in Salem ebenfalls eine Grabliege erhielten. Einen besonderen Höhepunkt bilden aber die Verse des Johannes Gallus über den Staufer Philipp von Schwaben, der 1208 in Bamberg hinterrücks ermordet wurde. Diese werden mit anderen zeitgenössischen Gedichten über den Königsmord zu Bamberg verglichen. Ferner wird eine Vision über ein Eucharistiewunder – auf Abt Eberhards Veranlassung in Salem niedergeschrieben – in dieser Arbeit nach der Urfassung ediert.Mit der Zusammenstellung der Texte, die in Salem gesammelt wurden, und der Würdigung der eigenen literarischen Produktion gelang es, das bislang gültige Bild zu revidieren, dass Eberhard von Rohrdorf ein nüchterner Zisterzienser gewesen wäre, der sich um kulturelle Angelegenheiten wenig Verdienste erworben hätte. Vielmehr förderte und kultivierte der Zisterzienserabt die Hagiographie und die Visions- und Mirakelliteratur sowie die Memoria an Menschen, die mit Salem verbunden waren, in hohem Maße.

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Die Publikation Zisterzienserabt und Skriptorium - Salem unter Eberhard I. von Rohrdorf (1191 bis 1240) von ist bei Reichert, L erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Buchkunst, Geschichte, Mittelalter, Salem, Zisterzienser. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buch-findr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 68 EUR und in Österreich 69.9 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!