Poetologische Aussagen innerhalb der Dichtung erlebten im Rom der augusteischen Zeit einen Höhepunkt. Sie zeigen sich in bildersprachlich vorgestellten metatextuellen Phänomenen, die in diesem Buch in einer systematischen Zusammenschau dargeboten werden. Innerhalb der dargestellten Sprachbilder werden Begriffspaare wie "ingenium" und "ars", "magnus" und "parvus", "durus" und "mollis", aber auch Konzepte wie die Hierarchie der Gattungen, Inspiration, Priesterschaft, Imitation und Nachfolge untersucht. Der Umgang mit Gattung, Form und Inhalt, Themenwahl und "recusatio" sowie Überlegungen zum Prozess des Dichtens an sich wurden in augusteischer Zeit ebenso bildlich gefasst wie der Einfluss von Publikum und Lebensumständen auf das Werk des Dichters. Poetologische Bildersprache kann somit im Sinne einer Begriffs- und Fachsprachenentwicklung gelesen werden. Unterstützt wird die Darstellung des Bildrepertoires durch Visualisierungen, die weitere Einblicke in die inter- und intratextuelle Dimension der Sprachbilder erlauben.
---STIMMEN ZUM BUCH---
„[Isa Gundlach] ist es mustergültig gelungen, diese Theorie in all den von ihr postulierten Facetten in der Praxis so nachzuweisen, dass man als Leser*in ihrer Arbeit einen neuartigen und gewinnbringenden Einblick in die augusteischen Dichterwerkstätten bekommt – und damit das eigene Verständnis für die Tiefe der Literaturproduktion einer ganzen Epoche schärft.“ (Sonja Schreiner, Wiener Studien 133/2020)****************The Age of Augustus in Rome witnessed the culmination of poetological statements within poetry. They are manifested as metaphorical representations in metatextual phenomena and presented in this book in a systematic overall view. In the verbal images presented here complementary concepts such as "ingenium" and "ars", "magnus" and "parvus", "durus" and "mollis" are examined as ideas as well as the hierarchy of genre, inspiration, priesthood, imitation and subsequent follow-ups. The treatment of genre, form and content, topic and "recusatio", together with reflections on the poetic process per se in the Age of Augustus, are grasped as similarly metaphorically interpretable as the influence of the author’s readership and biographical circumstances on the poet’s work. Poetological figurative language can thus be read as illumination of conceptual thought and technical development of language. This representation of the repertoire of images is supported by visualizations that permit further insight into the inter- and intratextual dimensions of figurative language.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Poetologische Aussagen innerhalb der Dichtung erlebten im Rom der augusteischen Zeit einen Höhepunkt. Sie zeigen sich in bildersprachlich vorgestellten metatextuellen Phänomenen, die in diesem Buch in einer systematischen Zusammenschau dargeboten werden. Innerhalb der dargestellten Sprachbilder werden Begriffspaare wie "ingenium" und "ars", "magnus" und "parvus", "durus" und "mollis", aber auch Konzepte wie die Hierarchie der Gattungen, Inspiration, Priesterschaft, Imitation und Nachfolge untersucht. Der Umgang mit Gattung, Form und Inhalt, Themenwahl und "recusatio" sowie Überlegungen zum Prozess des Dichtens an sich wurden in augusteischer Zeit ebenso bildlich gefasst wie der Einfluss von Publikum und Lebensumständen auf das Werk des Dichters. Poetologische Bildersprache kann somit im Sinne einer Begriffs- und Fachsprachenentwicklung gelesen werden. Unterstützt wird die Darstellung des Bildrepertoires durch Visualisierungen, die weitere Einblicke in die inter- und intratextuelle Dimension der Sprachbilder erlauben.
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„[Isa Gundlach] ist es mustergültig gelungen, diese Theorie in all den von ihr postulierten Facetten in der Praxis so nachzuweisen, dass man als Leser*in ihrer Arbeit einen neuartigen und gewinnbringenden Einblick in die augusteischen Dichterwerkstätten bekommt – und damit das eigene Verständnis für die Tiefe der Literaturproduktion einer ganzen Epoche schärft.“ (Sonja Schreiner, Wiener Studien 133/2020)****************The Age of Augustus in Rome witnessed the culmination of poetological statements within poetry. They are manifested as metaphorical representations in metatextual phenomena and presented in this book in a systematic overall view. In the verbal images presented here complementary concepts such as "ingenium" and "ars", "magnus" and "parvus", "durus" and "mollis" are examined as ideas as well as the hierarchy of genre, inspiration, priesthood, imitation and subsequent follow-ups. The treatment of genre, form and content, topic and "recusatio", together with reflections on the poetic process per se in the Age of Augustus, are grasped as similarly metaphorically interpretable as the influence of the author’s readership and biographical circumstances on the poet’s work. Poetological figurative language can thus be read as illumination of conceptual thought and technical development of language. This representation of the repertoire of images is supported by visualizations that permit further insight into the inter- and intratextual dimensions of figurative language.
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„[Isa Gundlach] ist es mustergültig gelungen, diese Theorie in all den von ihr postulierten Facetten in der Praxis so nachzuweisen, dass man als Leser*in ihrer Arbeit einen neuartigen und gewinnbringenden Einblick in die augusteischen Dichterwerkstätten bekommt – und damit das eigene Verständnis für die Tiefe der Literaturproduktion einer ganzen Epoche schärft.“ (Sonja Schreiner, Wiener Studien 133/2020)****************The Age of Augustus in Rome witnessed the culmination of poetological statements within poetry. They are manifested as metaphorical representations in metatextual phenomena and presented in this book in a systematic overall view. In the verbal images presented here complementary concepts such as "ingenium" and "ars", "magnus" and "parvus", "durus" and "mollis" are examined as ideas as well as the hierarchy of genre, inspiration, priesthood, imitation and subsequent follow-ups. The treatment of genre, form and content, topic and "recusatio", together with reflections on the poetic process per se in the Age of Augustus, are grasped as similarly metaphorically interpretable as the influence of the author’s readership and biographical circumstances on the poet’s work. Poetological figurative language can thus be read as illumination of conceptual thought and technical development of language. This representation of the repertoire of images is supported by visualizations that permit further insight into the inter- and intratextual dimensions of figurative language.
Aktualisiert: 2023-06-30
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„[Isa Gundlach] ist es mustergültig gelungen, diese Theorie in all den von ihr postulierten Facetten in der Praxis so nachzuweisen, dass man als Leser*in ihrer Arbeit einen neuartigen und gewinnbringenden Einblick in die augusteischen Dichterwerkstätten bekommt – und damit das eigene Verständnis für die Tiefe der Literaturproduktion einer ganzen Epoche schärft.“ (Sonja Schreiner, Wiener Studien 133/2020)****************The Age of Augustus in Rome witnessed the culmination of poetological statements within poetry. They are manifested as metaphorical representations in metatextual phenomena and presented in this book in a systematic overall view. In the verbal images presented here complementary concepts such as "ingenium" and "ars", "magnus" and "parvus", "durus" and "mollis" are examined as ideas as well as the hierarchy of genre, inspiration, priesthood, imitation and subsequent follow-ups. The treatment of genre, form and content, topic and "recusatio", together with reflections on the poetic process per se in the Age of Augustus, are grasped as similarly metaphorically interpretable as the influence of the author’s readership and biographical circumstances on the poet’s work. Poetological figurative language can thus be read as illumination of conceptual thought and technical development of language. This representation of the repertoire of images is supported by visualizations that permit further insight into the inter- and intratextual dimensions of figurative language.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Poetologische Aussagen innerhalb der Dichtung erlebten im Rom der augusteischen Zeit einen Höhepunkt. Sie zeigen sich in bildersprachlich vorgestellten metatextuellen Phänomenen, die in diesem Buch in einer systematischen Zusammenschau dargeboten werden. Innerhalb der dargestellten Sprachbilder werden Begriffspaare wie "ingenium" und "ars", "magnus" und "parvus", "durus" und "mollis", aber auch Konzepte wie die Hierarchie der Gattungen, Inspiration, Priesterschaft, Imitation und Nachfolge untersucht. Der Umgang mit Gattung, Form und Inhalt, Themenwahl und "recusatio" sowie Überlegungen zum Prozess des Dichtens an sich wurden in augusteischer Zeit ebenso bildlich gefasst wie der Einfluss von Publikum und Lebensumständen auf das Werk des Dichters. Poetologische Bildersprache kann somit im Sinne einer Begriffs- und Fachsprachenentwicklung gelesen werden. Unterstützt wird die Darstellung des Bildrepertoires durch Visualisierungen, die weitere Einblicke in die inter- und intratextuelle Dimension der Sprachbilder erlauben.
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„[Isa Gundlach] ist es mustergültig gelungen, diese Theorie in all den von ihr postulierten Facetten in der Praxis so nachzuweisen, dass man als Leser*in ihrer Arbeit einen neuartigen und gewinnbringenden Einblick in die augusteischen Dichterwerkstätten bekommt – und damit das eigene Verständnis für die Tiefe der Literaturproduktion einer ganzen Epoche schärft.“ (Sonja Schreiner, Wiener Studien 133/2020)****************The Age of Augustus in Rome witnessed the culmination of poetological statements within poetry. They are manifested as metaphorical representations in metatextual phenomena and presented in this book in a systematic overall view. In the verbal images presented here complementary concepts such as "ingenium" and "ars", "magnus" and "parvus", "durus" and "mollis" are examined as ideas as well as the hierarchy of genre, inspiration, priesthood, imitation and subsequent follow-ups. The treatment of genre, form and content, topic and "recusatio", together with reflections on the poetic process per se in the Age of Augustus, are grasped as similarly metaphorically interpretable as the influence of the author’s readership and biographical circumstances on the poet’s work. Poetological figurative language can thus be read as illumination of conceptual thought and technical development of language. This representation of the repertoire of images is supported by visualizations that permit further insight into the inter- and intratextual dimensions of figurative language.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Die hier erstmals vorgestellte These der Akzentrhythmen, laut der die normalen Wortakzente für die innere, rhythmische Struktur lateinischer Dichtung verantwortlich sind, öffnet einen völlig neuen Weg in der Metrik-Forschung, indem sie Verse vom musikologischen Standpunkt betrachtet. Antike Quellen überliefern, dass der Wortakzent, der laut heute praktisch allgemein anerkannten linguistischen Erkenntnissen dynamischer Natur war, in der lateinischen Sprache grundlegende Bedeutung hatte und dass lateinische Dichtung nicht so sehr für Leser als vielmehr für Hörer verfasst wurde. Bei der Analyse von Versen sind daher akustisch wahrnehmbare Faktoren von besonderem Interesse. Ein schlagendes Argument liefert die erhaltene Dichtung selbst. Regulierungen von Versklauseln und Caesuren wurden in der Forschung bereits vielfach beschrieben. Sie alle betreffen Wortgrenzen im Vers. Aber was war der Zweck dieser Regulierungen? Wenn sie nicht auf das Auge, sondern auf das Ohr wirken sollten, dann liegt die Annahme nahe, dass sie auf die regelmäßige Anordnung der hörbaren Wortakzente abzielten, die ja aufgrund der Paenultimaregel von den Wortenden abhängig sind. Die entstehenden Rhythmen sind allerdings für moderne abendländische Ohren ungewohnt, da sie nicht dem landläufigen Zweier- oder Dreiertakt-Schema entsprechen. Wenn man die langen und kurzen Silben im Verhältnis 2:1 liest und die Wortakzente im Vers als „Taktschlag“ verwendet, ergeben sich additive Rhythmen (vergleichbar mit verwandten musikalischen Formen wie dem mitteleuropäischen Zwiefachen, den indischen Talas, westafrikanischen Timelines etc.), die gemäß den verschiedenen Wortgrenzen und -akzenten variabel sind (so hat etwa der durch Klausel und Caesuren regulierte Hexameter mit seinen 24 Zeiteinheiten nur drei rhythmische Grundformen). Diese Variabilität steht im Einklang mit dem antiken Rhythmusbegriff: Laut Quintilian 9,4,55 ist der Sprachrhythmus in Prosa und Vers (!) nie gleichförmig fortlaufend, weswegen jeglicher „Iktus“ (die prinzipielle Betonung der ersten Silben der Versfüße, wobei die Wortakzente ignoriert werden; in der Schule dient er zur Unterscheidung von langen und kurzen Silben) beim normalen Verselesen abzulehnen ist. Das quantitierende Versfußsystem ist nur ein Raster, in den die Worte eingefügt werden, der aber selbst beim Vortrag nicht hörbar wird. Man kann es mit einem geknüpften Teppich vergleichen: Das Muster entsteht auf der Vorderseite, und die zugrundeliegende Struktur lässt sich auf der Rückseite noch erkennen. Wer „Ikten“ liest, würde gleichsam den Teppich verkehrt auflegen. Eines der faszinierenden Ergebnisse dieser Studie ist, dass die Akzentrhythmen mit Inhalt und Form des Textes in Verbindung stehen; so signalisiert etwa Ovid Satzschlüsse innerhalb des Hexameters durch bestimmte Rhythmen, die damit die Funktion der modernen Satzzeichen erhalten.
…
The thesis of accentual rhythm, presented in this study for the first time, according to which normal word accents are responsible for the inner rhythmical structure of Latin poetry, opens a completely new path in metrical research by examining verses from a musicological point of view. Ancient testimony proves that word accent (according to modern linguistics which are not seriously challenged nowadays it was a stress accent) is fundamental to the Latin language, and that Latin poetry was generally recited to listeners rather than written for readers. In verse-analysis acoustically perceptible factors therefore are of particular interest. An impressive argument is provided by the remaining poetry itself. Regulations of verse clausulae and caesurae have already been widely discussed in metrical research. They all concern word boundaries in the verse. But what was the purpose of those regulations? If they should act upon the ear rather than upon the eye, then it is safe to assume that they were aimed at the regular distribution of word accents, which according to the law of the penultimate depend on the word endings. The resulting rhythms however are unfamiliar to modern occidental ears, in that they do not correspond to the common scheme of two or three beats to the bar. If one recites the long and short syllables in the correct ratio of 2:1 and uses the word accents as "downbeats", the result thus derived is additive rhythms (comparable to the Central-European Zwiefacher, Indian Talas, West African Timeline-patterns, etc.), which are variable according to the variously located word boundaries and accents (e.g. the hexameter of 24 time units regulated by clausula and caesurae has only three main types with different basic timelines). This variability is consistent with ancient concepts of rhythm: according to Quintilian 9.4.55 the rhythm of Latin prose and verse (!) never runs on monotonously without variety, therefore any kind of "ictus" (the general stressing of first syllables of the verse foot, whereas word accents are ignored; in school it is useful to distinguish long from short syllables) in normal reciting of verses must be vehemently rejected. The quantitative system of verse feet is only a grid into which the words are inserted, but which in itself is not perceivable in reciting. It can be compared to a knotted carpet: The pattern is visible on the front side, and the underlying structure can still be seen on the back side. Anybody giving weight to the "ictus" would therefore be apt to display a carpet backwards. One of the fascinating results of this study is the fact that accentual rhythms are connected to the content and form of the text. Thus Ovid signals phrase endings inside the hexameter by certain rhythms, which take on the function of modern punctuation.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Aktualisiert: 2023-04-01
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Aktualisiert: 2023-04-04
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Poetologische Aussagen innerhalb der Dichtung erlebten im Rom der augusteischen Zeit einen Höhepunkt. Sie zeigen sich in bildersprachlich vorgestellten metatextuellen Phänomenen, die in diesem Buch in einer systematischen Zusammenschau dargeboten werden. Innerhalb der dargestellten Sprachbilder werden Begriffspaare wie "ingenium" und "ars", "magnus" und "parvus", "durus" und "mollis", aber auch Konzepte wie die Hierarchie der Gattungen, Inspiration, Priesterschaft, Imitation und Nachfolge untersucht. Der Umgang mit Gattung, Form und Inhalt, Themenwahl und "recusatio" sowie Überlegungen zum Prozess des Dichtens an sich wurden in augusteischer Zeit ebenso bildlich gefasst wie der Einfluss von Publikum und Lebensumständen auf das Werk des Dichters. Poetologische Bildersprache kann somit im Sinne einer Begriffs- und Fachsprachenentwicklung gelesen werden. Unterstützt wird die Darstellung des Bildrepertoires durch Visualisierungen, die weitere Einblicke in die inter- und intratextuelle Dimension der Sprachbilder erlauben.****************The Age of Augustus in Rome witnessed the culmination of poetological statements within poetry. They are manifested as metaphorical representations in metatextual phenomena and presented in this book in a systematic overall view. In the verbal images presented here complementary concepts such as "ingenium" and "ars", "magnus" and "parvus", "durus" and "mollis" are examined as ideas as well as the hierarchy of genre, inspiration, priesthood, imitation and subsequent follow-ups. The treatment of genre, form and content, topic and "recusatio", together with reflections on the poetic process per se in the Age of Augustus, are grasped as similarly metaphorically interpretable as the influence of the author’s readership and biographical circumstances on the poet’s work. Poetological figurative language can thus be read as illumination of conceptual thought and technical development of language. This representation of the repertoire of images is supported by visualizations that permit further insight into the inter- and intratextual dimensions of figurative language.
Aktualisiert: 2020-01-17
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Poetologische Aussagen innerhalb der Dichtung erlebten im Rom der augusteischen Zeit einen Höhepunkt. Sie zeigen sich in bildersprachlich vorgestellten metatextuellen Phänomenen, die in diesem Buch in einer systematischen Zusammenschau dargeboten werden. Innerhalb der dargestellten Sprachbilder werden Begriffspaare wie "ingenium" und "ars", "magnus" und "parvus", "durus" und "mollis", aber auch Konzepte wie die Hierarchie der Gattungen, Inspiration, Priesterschaft, Imitation und Nachfolge untersucht. Der Umgang mit Gattung, Form und Inhalt, Themenwahl und "recusatio" sowie Überlegungen zum Prozess des Dichtens an sich wurden in augusteischer Zeit ebenso bildlich gefasst wie der Einfluss von Publikum und Lebensumständen auf das Werk des Dichters. Poetologische Bildersprache kann somit im Sinne einer Begriffs- und Fachsprachenentwicklung gelesen werden. Unterstützt wird die Darstellung des Bildrepertoires durch Visualisierungen, die weitere Einblicke in die inter- und intratextuelle Dimension der Sprachbilder erlauben.
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„[Isa Gundlach] ist es mustergültig gelungen, diese Theorie in all den von ihr postulierten Facetten in der Praxis so nachzuweisen, dass man als Leser*in ihrer Arbeit einen neuartigen und gewinnbringenden Einblick in die augusteischen Dichterwerkstätten bekommt – und damit das eigene Verständnis für die Tiefe der Literaturproduktion einer ganzen Epoche schärft.“ (Sonja Schreiner, Wiener Studien 133/2020)****************The Age of Augustus in Rome witnessed the culmination of poetological statements within poetry. They are manifested as metaphorical representations in metatextual phenomena and presented in this book in a systematic overall view. In the verbal images presented here complementary concepts such as "ingenium" and "ars", "magnus" and "parvus", "durus" and "mollis" are examined as ideas as well as the hierarchy of genre, inspiration, priesthood, imitation and subsequent follow-ups. The treatment of genre, form and content, topic and "recusatio", together with reflections on the poetic process per se in the Age of Augustus, are grasped as similarly metaphorically interpretable as the influence of the author’s readership and biographical circumstances on the poet’s work. Poetological figurative language can thus be read as illumination of conceptual thought and technical development of language. This representation of the repertoire of images is supported by visualizations that permit further insight into the inter- and intratextual dimensions of figurative language.
Aktualisiert: 2021-10-01
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Publius Vergilius Maro (70–19 v. Chr.) ist der vielleicht bedeutendste lateinische Dichter der augusteischen Zeit. Seine Aeneis erzählt den Gründungsmythos Roms und gilt daher als Nationalepos der Römer.
Aktualisiert: 2019-01-21
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Publius Vergilius Maro (70–19 v. Chr.) ist der vielleicht bedeutendste lateinische Dichter der augusteischen Zeit. Seine Aeneis erzählt den Gründungsmythos Roms und gilt daher als Nationalepos der Römer.
Aktualisiert: 2019-01-21
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Bevor Publius Vergilius Maro die Mythengestalt Aeneas in seiner Aeneis vor Weltpublikum behandelt hat, war der ursprünglich homerische Held immer nur von sekundärer Bedeutung neben den wirklich großen Helden wie etwa Achill, Odysseus oder Hektor. Wie kommt es also, dass die vergilische Darstellung ihn auf einmal berühmt gemacht hat, nicht nur als Vorvater des Augustus und Proto-Römer, sondern sogar als Urbild späterer europäischer Helden bis in unsere Zeit? Die vorliegende Arbeit setzt es sich zur Aufgabe, die Genese des Mythos bis zu Vergil zu verfolgen und dabei besonders die Vermittlerrolle griechischer Gelehrter in den Blick zu nehmen. Damit kann die vergilische Darstellung in ihrer Dimension als Phänomen der translatio imperii verstanden werden, das sich als wesentlich komplexer herausstellt, als es bisher schien. Auch soll gezeigt werden, dass die Nutzung des Aeneas-Mythos in augusteischer Zeit wesentlich mehr als nur die vergilische Aeneis umfasste und man durchaus von einer allgemeinen Instrumentalisierung der Sage sprechen kann, die durch verschiedenste Akteure zu unterschiedlichsten Zwecken verarbeitet wurde.
Aktualisiert: 2018-11-07
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Ein 'Denkmal, dauerhafter als Erz' hoffte Horaz mit seinen Liedern geschaffen zu haben – und er sollte recht behalten. Der Sohn eines freigelassenen Sklaven prägte neben seinem Zeitgenossen Vergil die Blütezeit der römischen Dichtung im letzten vorchristlichen Jahrhundert. Ruhm und Ehre wurden ihm bereits zu Lebzeiten zuteil und reichen bis in unsere Zeit. Generationen von Dichtern fanden in Horaz ihren Lehrmeister. Seine sprachliche Brillanz und sein poetisches Vermögen prägten große Teile der europäischen Dichtkunst.
Aktualisiert: 2020-01-20
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Die hier erstmals vorgestellte These der Akzentrhythmen, laut der die normalen Wortakzente für die innere, rhythmische Struktur lateinischer Dichtung verantwortlich sind, öffnet einen völlig neuen Weg in der Metrik-Forschung, indem sie Verse vom musikologischen Standpunkt betrachtet. Antike Quellen überliefern, dass der Wortakzent, der laut heute praktisch allgemein anerkannten linguistischen Erkenntnissen dynamischer Natur war, in der lateinischen Sprache grundlegende Bedeutung hatte und dass lateinische Dichtung nicht so sehr für Leser als vielmehr für Hörer verfasst wurde. Bei der Analyse von Versen sind daher akustisch wahrnehmbare Faktoren von besonderem Interesse. Ein schlagendes Argument liefert die erhaltene Dichtung selbst. Regulierungen von Versklauseln und Caesuren wurden in der Forschung bereits vielfach beschrieben. Sie alle betreffen Wortgrenzen im Vers. Aber was war der Zweck dieser Regulierungen? Wenn sie nicht auf das Auge, sondern auf das Ohr wirken sollten, dann liegt die Annahme nahe, dass sie auf die regelmäßige Anordnung der hörbaren Wortakzente abzielten, die ja aufgrund der Paenultimaregel von den Wortenden abhängig sind. Die entstehenden Rhythmen sind allerdings für moderne abendländische Ohren ungewohnt, da sie nicht dem landläufigen Zweier- oder Dreiertakt-Schema entsprechen. Wenn man die langen und kurzen Silben im Verhältnis 2:1 liest und die Wortakzente im Vers als „Taktschlag“ verwendet, ergeben sich additive Rhythmen (vergleichbar mit verwandten musikalischen Formen wie dem mitteleuropäischen Zwiefachen, den indischen Talas, westafrikanischen Timelines etc.), die gemäß den verschiedenen Wortgrenzen und -akzenten variabel sind (so hat etwa der durch Klausel und Caesuren regulierte Hexameter mit seinen 24 Zeiteinheiten nur drei rhythmische Grundformen). Diese Variabilität steht im Einklang mit dem antiken Rhythmusbegriff: Laut Quintilian 9,4,55 ist der Sprachrhythmus in Prosa und Vers (!) nie gleichförmig fortlaufend, weswegen jeglicher „Iktus“ (die prinzipielle Betonung der ersten Silben der Versfüße, wobei die Wortakzente ignoriert werden; in der Schule dient er zur Unterscheidung von langen und kurzen Silben) beim normalen Verselesen abzulehnen ist. Das quantitierende Versfußsystem ist nur ein Raster, in den die Worte eingefügt werden, der aber selbst beim Vortrag nicht hörbar wird. Man kann es mit einem geknüpften Teppich vergleichen: Das Muster entsteht auf der Vorderseite, und die zugrundeliegende Struktur lässt sich auf der Rückseite noch erkennen. Wer „Ikten“ liest, würde gleichsam den Teppich verkehrt auflegen. Eines der faszinierenden Ergebnisse dieser Studie ist, dass die Akzentrhythmen mit Inhalt und Form des Textes in Verbindung stehen; so signalisiert etwa Ovid Satzschlüsse innerhalb des Hexameters durch bestimmte Rhythmen, die damit die Funktion der modernen Satzzeichen erhalten.
…
The thesis of accentual rhythm, presented in this study for the first time, according to which normal word accents are responsible for the inner rhythmical structure of Latin poetry, opens a completely new path in metrical research by examining verses from a musicological point of view. Ancient testimony proves that word accent (according to modern linguistics which are not seriously challenged nowadays it was a stress accent) is fundamental to the Latin language, and that Latin poetry was generally recited to listeners rather than written for readers. In verse-analysis acoustically perceptible factors therefore are of particular interest. An impressive argument is provided by the remaining poetry itself. Regulations of verse clausulae and caesurae have already been widely discussed in metrical research. They all concern word boundaries in the verse. But what was the purpose of those regulations? If they should act upon the ear rather than upon the eye, then it is safe to assume that they were aimed at the regular distribution of word accents, which according to the law of the penultimate depend on the word endings. The resulting rhythms however are unfamiliar to modern occidental ears, in that they do not correspond to the common scheme of two or three beats to the bar. If one recites the long and short syllables in the correct ratio of 2:1 and uses the word accents as "downbeats", the result thus derived is additive rhythms (comparable to the Central-European Zwiefacher, Indian Talas, West African Timeline-patterns, etc.), which are variable according to the variously located word boundaries and accents (e.g. the hexameter of 24 time units regulated by clausula and caesurae has only three main types with different basic timelines). This variability is consistent with ancient concepts of rhythm: according to Quintilian 9.4.55 the rhythm of Latin prose and verse (!) never runs on monotonously without variety, therefore any kind of "ictus" (the general stressing of first syllables of the verse foot, whereas word accents are ignored; in school it is useful to distinguish long from short syllables) in normal reciting of verses must be vehemently rejected. The quantitative system of verse feet is only a grid into which the words are inserted, but which in itself is not perceivable in reciting. It can be compared to a knotted carpet: The pattern is visible on the front side, and the underlying structure can still be seen on the back side. Anybody giving weight to the "ictus" would therefore be apt to display a carpet backwards. One of the fascinating results of this study is the fact that accentual rhythms are connected to the content and form of the text. Thus Ovid signals phrase endings inside the hexameter by certain rhythms, which take on the function of modern punctuation.
Aktualisiert: 2023-02-23
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